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Sterne funkeln über Sloweniens Gastronomie

Sommer beim südlichen Nachbarn: Sterne-Küche, Outdoor-Aktivitäten und inspirierende Festivals Foto: Ciril Jazbec

„Grün, aktiv und gesund” ist heuer das Motto für den Urlaub in Slowenien, wo besonders Gourmets auf ihre Kosten kommen, wie die neueste Ausgabe des Guide Michelin beweist.

Text: Wolfgang Pauker

Slowenien ist das einzige Land Europas, das die Alpen, das Mittelmeer, den Karst und die Pannonische Tiefebene auf einem Staatsgebiet vereint. Diese facettenreiche Natur und ihre Schätze spiegeln sich besonders in der Kulinarik unseres südlichen Nachbarn wider, die das Beste aus der reichhaltigen Kulturlandschaft ­vereint. Grund genug für den „Guide Michelin“, dem renommiertesten Restaurantführer der Welt, Sloweniens Gastronomie eine eigene Ausgabe zu widmen und sie in all ihrer Vielfalt darzustellen. Von den Weinbergen des Westens bis zu den herrlichen Seen des Ostens, von der Adriaküste bis zu den lebhaften Straßen von Ljubljana loben die Inspektoren eine Küche mit einer starken Identität, die zwischen kulturellem Erbe und Innovation oszilliert. Nach der Herausgabe des „Gault & Millau“ stellt die Publikation des „Guide Michelin“ für Slowenien einen weiteren Schritt dar, sich als gastronomische Reisedestination für anspruchsvolle Gäste zu positionieren.

Foto: Ciril Jazbec

Ein Logbuch des Genusses

„Slowenien ist ein äußerst aufregendes Ziel für Feinschmecker, und wir freuen uns, der Weltöffentlichkeit eine Auswahl der besten slowenischen Restaurants und talentiertesten Köche zu präsentieren“, so Romain Perrier, Sales und Marketing Direktor bei Michelin anlässlich der Vorstellung des neuen Guides. An der Schnittstelle verschiedener Landschaften und Kulturen sei Slowenien ein Reiseziel mit außergewöhnlichen Naturschätzen und einem starken Engagement für die Umwelt, was die Herstellung von Zutaten höchster Qualität ermögliche, so der französische Gastronomie-Experte. Davon zeugt auch der Titel „Europäische Gastronomie Region 2021“, der seit 2012 vom International Institute of Gastronomy, Culture, Arts and Tourism (IGCAT), einer Non-Profit-Organisation mit Sitz in Barcelona, vergeben wird und den Slowenien soeben erringen konnte. Die Auszeichnung steht für den breiten Bogen, den das Land von der Geschichte der Esskultur über regionale Besonderheiten bei den Gerichten und Weinen bis hin zu neuesten Trends im Food-Tourismus spannt. Denn Slowenien hat die Zeichen der Zeit erkannt, in der die Nachfrage nach echten, wertvollen Lebensmitteln stetig steigt und immer mehr Reisende sehen möchten, was in den Kochtöpfen schmort und in den Pfannen brutzelt.

Vom Meer bis zu den Alpen: Die Küche Sloweniens vereint das Beste aus einer reichhaltigen Kulturlandschaft
Foto: Matevz Kostanjsek

Dabei gilt das Interesse anspruchsvoller Gäste sowohl den Produkten selbst als auch ihrer Herkunft und Herstellungsmethoden. Talentierte Köchinnen und Köche würden diese hochwertigen regionalen Produkte hier in herausragende kulinarische Kreationen verwandeln, die nach Meinung der Tester des „Guide Michelin“ Slowenien zu einem „Muss“ für Gourmet-Reisende macht. Köchinnen wie Ana Roš etwa, die in der Bewertung besonders hervorsticht und deren Restaurant Hiša Franko in Kobarid im Nordwesten Sloweniens auf Anhieb mit zwei Sternen ausgezeichnet wurde. Die kulinarische Autodidaktin, die in ihrer Jugend im alpinen Ski-Nationalteam fuhr, schwört auf die Null-Kilometer-Philosophie, die für Nachhaltigkeit, Frische und Umweltfreundlichkeit steht, und folgt stets ihrem Credo: „So viel Produkte wie möglich aus der Region beziehen und möglichst alles, auch das Brot und die Pasta, selber machen.“

Die Autodidaktin Ana Roš erkochte auf Anhieb zwei Michelin-Sterne
Foto: Suzan Gabrijan

Sternenregen für Sloweniens Küchen

Neben Ana Roš zeichnete der „Michelin Guide Slovenia 2020“ außerdem fünf Restaurants mit ihren ersten Michelin-Sternen aus. So entführt im Herzen der Stadt Nova Gorica etwa Chefkoch Uroš Fakucˇ im DAM auf eine kulinarische Reise, in der die Aromen der Welt mit dem kulinarischen Erbe des Küchenchefs verwoben werden. Im Pri Lojeztu im Vipava-Tal lädt Chefkoch Tomaž Kavcic zu einem Gourmeturlaub im Karsthochland, offenbart die ganze Schönheit des slowenischen Terroirs und unterstreicht italienische Einflüsse durch Gerichte mit überraschenden Aromen. In der Hauptstadt Ljubljana kreiert Küchenchef Jörg Zupan im Atelje gekonnt Gerichte aus lokalen und internationalen Produkten, die ein unvergessliches Speiseerlebnis schaffen, und auch im Norden, in Zgornja Kungota, ist Gregor Vracko in seinem Restaurant Hisa Denk der perfekte Botschafter für herausragende Leistungen in der slowenischen Kulinarik. Den Sterneregen komplettiert die Küche von Uroš Štefelin im Vila Podvin in Radovljica. 37 weitere Restaurants wurden von Michelin mit einer Erwähnung ausgezeichnet. Hoch erfreut zeigt sich Maja Pak, Direktorin der Slowenischen Tourismuszentrale: „Michelin-Sterne ziehen Touristen aus aller Welt an und wirken sich nicht nur positiv auf den Tourismus aus, sondern auch auf die Landwirtschaft und die gesamte Lebensmittelindustrie. Sie werden den slowenischen Spitzenköchen als zusätzliche Motivation dienen. Auch die Anbieter anderer High-End-Erlebnisse sind somit aufgefordert, Produkte zu kreieren, die zu einer slowenischen Haute Cuisine passen.“

Gregor Vračko in der Küche der Hiša Denk
Foto: Luka Karlin

Eine Digital Detox Destination

Denn nicht nur kulinarisch hat das Land einiges zu bieten: Einzigartige, exklusive und nachhaltige Urlaubserlebnisse sind es, die Slowenien auszeichnen. Auf österreichischer Seite schroff und steil, auf slowenischer Seite sanft und leicht zugänglich, stellt etwa die Bergkette der Karawanken ein noch unausgeschöpftes touristisches Potenzial dar und steht für Naturerlebnisse abseits des Mainstreams, insbesondere für Aktivtouristen. Im Zeichen der Natur und für ökologische Nachhaltigkeit stehen auch viele der Beherbergungsbetriebe. Ob glamouröses Camping oder Urlaub im Öko-Resort – neue, stylishe Unterkünfte bieten weit mehr als nur ein Dach über dem Kopf. Authentisch, einzigartig, innovativ und nachhaltig sind sie ideal, um durchzuatmen, den Reset-Knopf zu drücken und sich ein Digital Detox vom stressigen Alltag zu gönnen. Auch der Festivalsommer ist, angepasst an die Covid-19-Schutzmaßnahmen, in vollem Gange und bietet ein facettenreiches Programm. Eine Auswahl aus dem Festivalkalender findet sich im Infokasten.

Slowenien bietet Naturerlebnisse abseits des Mainstreams
Foto: Tamo Jesenicnik

www.slovenia.info

Festivals in Slowenien

Festival Lent, 21.–29. August

Das Festival in Maribor ist multikulturell und umfasst Folk, Jazz, Straßentheater und das Artcamp im Stadtpark, das sich an die jüngere Generation sowie an Familien mit Kindern wendet.

www.festival-lent.si

Foto: Jost Gantar

Sommernachts-Fest, 31. Juli & 1. August

Auf jedem Platz der historischen Altstadt von Ptuj erklingt eine andere Musikrichtung, die Straßen verwandeln sich in Promenaden, es riecht nach gutem Essen und die Stadt platzt förmlich aus allen Nähten.

www.visitptuj.eu

Foto: Mankica Kranjec

Ptuj berauscht: 26.–29. August

Das Festival „Versoteque” vereint seit über zwanzig Jahren Poesie und Wein. Neben Vorträgen, Konzerten, Weinverkostungen und Workshops sieht das Programm auf dem Vrazov-Platz auch Kunstausstellungen vor.

www.versoteque.com

Foto: Andrej Tarfila

Ljubljana Festival: 27. Juni – 3. September

Ballett- und Opernaufführungen, Musicals, Kammer- und Symphoniekonzerte sowie Theatervorstellungen reihen sich aneinander, ergänzt durch Internationale Künstlerkolonien und Jugendworkshops. 2020 unter anderem zu erleben: Star-Sopranistin Anna Netrebko mit Tenor Yusif Eyvazov, Star-Tenor Jonas Kaufmann sowie zum Abschluss das Philharmonische Orchester der Mailänder Scala.

www.ljubljanafestival.si