Start Reise & Genuss Der Jungwein mit dem Steirerhut: Ein Wein, für den Moment perfekt

Der Jungwein mit dem Steirerhut: Ein Wein, für den Moment perfekt

Foto: Flora P.

Der steirische Junker ist da. Als traditioneller Vorbote kündigt er mit dem kommenden Jahrgang einen Spitzenwein an.

Text: Wolfgang Pauker

Vor mehr als 20 Jahren kam mit dem Junker zum ersten Mal ein junger, aber edler Wein auf den Markt. Seither gilt er traditionell als Vorbote des aktuellen Jahrgangs – vergleichbar mit dem französischen Beaujolais nouveau. Unter Österreichs Auftaktweinen nimmt der Jungwein aus der Steiermark eine ganz besondere Rolle ein: Der „Junker mit dem Steirerhut“ ist nicht nur der historische Vorreiter, sondern dominiert ob seiner herausragenden Eigenschaften auch heute noch gut zwei Drittel des Jungweinmarktes. Mit gutem Grund, denn der Wein besticht durch spritzige Eleganz und jugendlich-fruchtige Aromen. Am 25. Oktober darf der echte steirische Junker zum ersten Mal ausgeschenkt werden. Die offizielle Präsentation findet traditionell am Mittwoch vor Martini statt. Dieses späte Datum garantiert seine hohe Qualität, da nur 100 % reife Trauben verarbeitet werden. Präsentiert wurde der aktuelle Jahrgang in Wien und Graz und die Sommeliers sind einhellig der Meinung, dass es sich 2019 um den Vorboten eines absoluten Spitzenjahrgangs handelt.

Foto: Hubert Uraniek

Klimatisch beste Bedingungen

Allen voran war es das Klima in der Steiermark, das heuer mit vielen Sonnenstunden und optimalem Niederschlag aufwarten konnte. Und vor allem ohne große Hagel- oder Frostschäden blieb. Der wenige Hagel, der zu einem frühen Zeitpunkt vereinzelt auf die Rebstöcke niederging, war laut Stefan Potzinger, Winzer und Obmann der Wein Steiermark, sogar förderlich: „Denn durch das hagelbedingte Ausdünnen der Reben konnte zwar etwas weniger Ertrag generiert werden, die verbliebenen Trauben strotzen aber nur so vor Qualität.“ Auch die Weinlese konnte Mitte September bei optimalem Wetter gestartet werden. Weil die gefürchteten Niederschläge zur Erntezeit ausblieben, dauerte diese den ganzen September bis in den Oktober an. Und was die vielen Helfer bei der Weinlese von Hand von den Stöcken schnitten, kann sich auch quantitativ sehen lassen. Denn geht es nach der aktuellen Vorschätzung der Statistik Austria, wurde mit 264.000 Hektolitern die zweitgrößte steirische Weinernte der Geschichte eingefahren. Durch den etwas verzögerten Blütebeginn und der Verschiebung der Reife in einen etwas kühleren Zeitraum darf man sich auf einen klassischen steirischen Jahrgang mit frischer Säure und moderatem Alkoholgehalt mit sehr harmonischen und ausgewogenen Weinen freuen, die besonders fruchtig ausfallen werden. „Es ist also angerichtet für einen echten Spitzenwein“, freut sich Werner Luttenberger, Geschäftsführer der Wein Steiermark.

v. l.: Weinbaudirektor und Geschäftsführer der Wein Steiermark Werner Luttenberger, Christian Pur-rer (Energie Steiermark), Weinhoheit Beatrix, Obmann der Wein Steiermark Stefan Potzinger und Vorstandsvorsitzender der Steiermärkischen Sparkasse Gerhard Fabisch.
Foto: fotokuchl

Wie schmeckt der Junker 2019?

Klassisch als trockener Weißwein, als Schilcher-Junker oder ganz in Rot: Jeder Steirische Junker schmeckt erfrischend und spritzig, besticht durch Eleganz und intensive jugendlich-fruchtige Aromen, die nach frisch geerntetem Kernobst wie Apfel oder Birne schmecken. Aber auch Zitrusnoten, die durch kühle Nachttemperaturen während der Reifezeit sehr stark ausgebildet und gefördert wurden, prägen sein Geschmacksbild. In der Nase ein aufregendes Erlebnis mit floralen Noten, am Gaumen mit saftiger Säure und lebendigem Abgang. Der Großteil der Junkerproduktion besteht aus Weißweinen, die zwar auch sortenrein, aber meist als Cuvée aus bis zu sieben Sorten gekeltert werden. Zu den meistverwendeten Trauben zählen Müller-Thurgau, Sämling 88 und Traminer. Nur ein sehr geringer Prozentsatz der Junker-Weine wird als Rot- oder Roséwein hergestellt. Die geschmackliche Charakteristik des Jungweins ist eine einprägsame und doch hat jeder Junker seine eigene, spezielle Note. Dieser individuelle Geschmack beruht darauf, dass jeder Junkerweinbauer selbst entscheidet, aus welchen seiner Rebsorten er seinen Junker komponiert.

Junkerpräsentation in der Grazer Stadthalle.
Foto: fotokuchl

Ein echter Steirer

Dass der Steirische Junker – die Bezeichnung wurde übrigens ehemals für Söhne des Adels verwendet und soll die Jugendlichkeit und Qualität des Produktes andeuten – auch wirklich ein echter Steirer ist, dafür sorgt eine geschützte Weinmarke. Lizenzgeber ist die Wein Steiermark, der rund 500 Winzer angehören. Diese wurde ins Leben gerufen, um steirische Weinbaubetriebe in der Vermarktung ihrer qualitativ hochwertigen Weine zu unterstützen. Doch nicht jeder Jungwein darf sich automatisch Steirischer Junker nennen. Zuerst wird er im Labor auf den Alkoholgehalt (max. 12 %), auf den Restzucker (max. 4 g pro Liter) und auf die Säure hin überprüft. Danach muss er sich einer sechsköpfigen staatlich angelobten Kostkommission stellen, um im Geschmack und Geruch zu überzeugen. Wird er mehrheitlich mit Ja bewertet, darf er sich Steirischer Junker® nennen und ist damit als Qualitätswein ausgezeichnet. Es folgen auf Flaschenetikett und Kapsel das Junkerzeichen mit charakteristischem Steirerhut und Gamsbart sowie das „®“ der registrierten Marke. Erhältlich ab Hof, im Handel und auch bei einem der Junkerwirte vom Zeitpunkt seiner Präsentation Anfang November bis in den Jänner.

Foto: Flora P.

Die Junkerwirte

Der Steirische Junker eignet sich aufgrund seiner Frische hervorragend als Aperitif. Er macht aber auch als Begleiter zur saisonalen Küche, etwa zum traditionellen Martinigansl, eine gute Figur. Die Initiative „Junkerwirte“ bietet hier eine gute Gelegenheit, sich von seinen Qualitäten in Kombination mit gutem Essen ein Bild zu machen. Insgesamt 32 steirische Wirtshäuser und Restaurants bieten ab sofort spezielle Gerichte und eine Auswahl an Junkerweinen. Eine Liste aller Junkerwirte findet sich unter www.steiermark.wine. Also Augen offen halten, denn  wenn man  das Junkerwirt-Logo erblickt, ist man dem Junker-Genuss schon ein Stückchen näher.

Das Junkerwirt-Gewinnspiel

Aktuell wartet auch ein besonderes Gewinnspiel auf vinophile Gäste. Und so funktioniert‘s: Man holt sich von seinem Lieblings-Junkerwirt für jedes Glas Steirischen Junker, das bei ihm konsumiert wird, einen Stempel. Ist der Sammelpass voll, gibt man ihn bei seinem Junkerwirt ab. Unter allen abgegebenen Pässen wird eine Fahrt im Energie-Steiermark-Heißluftballon, 2 x 2 Nächte bei einem Winzerzimmer-Steiermark-Betrieb für 2 Personen im Doppelzimmer inklusive Frühstück sowie wöchentlich einer von fünf 6er-Kartons Steirischen Junker verlost.

www.steiermark.wine