Start Kunst & Kultur TiK eröffnet die Open-Air-Saison

TiK eröffnet die Open-Air-Saison

Wer die Debatten rund um die neuen Kulturförderverträge in der Steiermark aufmerksam mitverfolgt hat, weiß, dass man auch am „TiK“ mit erneuten Kürzungen zu kämpfen hat. Nichtsdestoweniger probte man in den letzten Wochen intensiv für die Premiere von Neil Simons Komödie „Die Dinner Party,“ mit der am 5. August 2015 die Open-Air-Saison des „TiK“ im Ferdinandeum eröffnet wird. Bleibt zu hoffen, dass es nicht die letzte war.


dinnerparty_presse2 (Large)Wind und Wetter trotzen

Das Gewitter, das die steirische Kulturlandschaft nach Rückgabe der Förderverträge in den letzten Wochen heimgesucht hat, machte auch vor dem TiK nicht halt. Statt Geld regnete es aber, wie für viele andere freie Kulturinitiativen des Landes, auch für das älteste freie Theater Mitteleuropas lediglich einige Staubflocken in die Kasse. Wird es das TiK meistern, mit erneuten Einbußen von 11.000 EUR das Programm in gewohnter Weise fortzuführen? „Wir hatten schon mit den Kürzungen der letzten Jahre zu kämpfen. Mit einem Budget von 45.000 EUR sind noch nicht einmal die Grundkosten gedeckt. Damit ist noch keine einzige Produktion gezahlt“, meint der Leiter des Theaters, Alfred Haidacher, im Gespräch mit Achtzig. An Plänen, dieser neuen finanziellen Lage Herr zu werden, wird fleißig gearbeitet und das trotz der Proben und Vorbereitungen für die jährliche Eröffnung der Open-Air-Saison im Ferdinandeum, die hoffentlich nicht zum letzten Mal gefeiert wird. Ein Grund mehr, sich die Inszenierung von Neil Simons Stück Die Dinner Party nicht entgehen zu lassen.

Alfred Haidacher
Alfred Haidacher

Wer weiß, wie lange das gut geht

Sechs Personen sind – ohne die Gründe zu kennen – zu einem eleganten Abendessen geladen. Nach und nach erscheinen die Gäste, deren Gastgeber sich im Dunkeln hält. Mit ihrem Eintreten werden allmählich die Verstrickungen, in denen sich die Protagonisten miteinander befinden, offensichtlich: Drei Männer, drei Frauen, drei geschiedene Paare, aber nur ein Scheidungsanwalt verbindet die Gäste. Bald nimmt die unterhaltsame Analyse vergangener Verfehlungen und gegenwärtiger, neuer Liebesverstrickungen ihren Lauf. Gabrielle, eine der drei Damen, scheint ihren Mann auf jeden Fall zurückhaben zu wollen. Also ernennt sie sich selbst zur Spielleiterin. Die geschiedenen Ehepartner bilden gewissermaßen den Einsatz im Glücksspiel der Dinnerparty. Doch nur zwei der Paare scheinen am Ende den gewünschten Erfolg erzielen zu können, oder kommt es anders?

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Das Leben schreibt die besten Geschichten

Neil Simon wurde 1927 in New York geboren. Er zählt zu den bekanntesten Dramatikern der Vereinigten Staaten. Die Verfilmungen und Übersetzungen seiner Werke feiern weltweit Erfolge. Als Autor trat er zum ersten Mal 1955 mit einem Sketch-Programm am Broadway in Erscheinung. Zwar hatte er schon davor für einige Fernsehserien Drehbücher geschrieben, den endgültigen Durchbruch erlebte er aber 1963 mit seinem Stück Barfuß im Park mit Robert Redford in der männlichen Hauptrolle. Das Stück wurde nach 1.530 Vorstellungen am Broadway mit selbigem Hauptdarsteller verfilmt. Zu Simons berühmtesten Werken zählen das Musical Sweet Charity und das mit Jack Lemon und Walter Matthau verfilmte Stück Ein seltsames Paar. Die Dinner Party ist eines seiner neueren Stücke und feierte im Herbst 1999 seine Welturaufführung in Los Angeles. Danach lief es ein Jahr lang fast 400 Mal am Broadway und feiert am 5. August 2015 seine österreichische Erstaufführung im Ferdinandeum. Wie weit das persönliche Schicksal des fünf Mal geschiedenen Autors den Text motivierte, bleibt fraglich. Viel entscheidender ist aber ohnehin, welche Essenz jeder für sich selbst daraus zieht.

Aufführungen: 5.–8., 10.–15., 17.–22. August 2015, jeweils 20 Uhr

Karten: 0316 834 583

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