
Das Volkskundemuseum am Paulustor erinnert an den rechtsextremen Bombenterror und zeigt seine Folgen.
Die Ausstellung Man will uns ans Leben – Bomben gegen Minderheiten 1993–1996 erinnert an die rechtsextremen Brief- und Rohrbombenanschläge der 1990er-Jahre, beleuchtet die Hintergründe des größten innenpolitischen Terrors der Zweiten Republik und zeigt, wie gefährlich rechtsextremes Gedankengut auch heute noch ist. Die Schau der „Initiative Minderheiten“, die zuvor im Volkskundemuseum Wien, im Kärnten Museum und im Offenen Haus Oberwart zu sehen war, gedenkt der Opfer, lässt Betroffene zu Wort kommen und beleuchtet die Rolle des politisch-gesellschaftlichen Klimas der 1990er-Jahre für die Gewalttaten. Videointerviews mit Zeitzeugen und Expertinnen kommentieren eindrucksvoll Facetten der Geschehnisse aus unterschiedlichem Blickwinkel. Das Thema ist brennend aktuell, denn Rechtsextremismus ist längst keine Randerscheinung mehr. Die menschenverachtende Propaganda findet bis in die sogenannte Mitte der Gesellschaft Anklang und greift als harmloser Protest getarnt in gesellschaftliche Debatten ein. Der Übergang von rechtsextremem Gedankengut zu rechtsextremistischem Terror, von verbalen Angriffen zu physischer Gewalt, ist fließend. Davon zeugt nicht nur die Geschichte des größten rechtsterroristischen Falls der Zweiten Republik.
Man will uns ans Leben. Bomben gegen Minderheiten 1993–1996
Zu sehen bis 26.10.2025, Eintritt frei
Volkskundemuseum am Paulustor
Paulustorgasse 11, 8010 Graz