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Den Körpern Raum geben

Ernst Posch, Roter Akt, 2022

In „Körperwelten“ präsentieren sich die vier „Jungen Wilden“ – Gerhard Almbauer, Wolfgang Garofalo, Ernst Posch & Engelbert Rieger – in der Hofgalerie erstmals gemeinsam in einer Ausstellung.

Text: Wolfgang Pauker

In ihrer neuen Ausstellung widmet sich die Hofgalerie im Steiermarkhof menschlichen Körpern in ihrer ursprünglichsten künstlerischen Form: dem Akt. „Einerseits geht es um Ästhetik, um Sinnlichkeit, um das Talent, einen Körper ansprechend und anatomisch korrekt zu zeigen, andererseits geht es auch darum, ihn abstrakt zu verformen, ihn zu verunklären, das Auge bei der Betrachtung zu überraschen und den Fokus auf Verfremdung zu legen“, so Kunsthistorikerin Tanja Gurke über die vielfältige Art und Weise der Interpretation dieses Themas.

Engelbert Rieger, Akt 9, 2004

Davon zeugen die Werke der steirischen Gegenwartskünstler Gerhard Almbauer, Wolfgang Garofalo, Ernst Posch und Engelbert Rieger, die individuell verschieden mit dem Körper und seinen vielen Facetten umgehen. „Mit unterschiedlichen Techniken verweisen die ‚Jungen Wilden‘ auf die natürlichen und kulturellen Veränderungen unserer Zeit“, so Johann Baumgartner, Kulturreferent des Steiermarkhofs.

Kurator Johann Baumgartner
Foto: Pachernegg

Die vier „Jungen Wilden“

„Almbauer stellt den menschlichen Akt in seiner Fragilität und zugleich Sinnlichkeit dar und lässt Farben, Formen und Material dynamisch zusammenfließen. Riegers sensitive weibliche Figuren ruhen in sich, strahlen Gelassenheit und innere Kraft, aber auch sinnlich-erotische Schwingungen aus. Eine sinnlich-expressive Komponente, gepaart mit kraftvollem Farbeinsatz, steht in Ernst Poschs erzählerischen Menschenbildern im Mittelpunkt.

Wolfgang Garofalo, Josefa, 2020

Expressiv und aufwühlend sind auch Wolfgang Garofalos Menschendarstellungen. Sie geben einen oft drastischen Einblick in die Stimmungslage der Personen, spüren den Emotionen nach und verstärken durch eine vehemente Strichführung die Wahrnehmung der Gezeigten“, so Gurke. Kurator Baumgartner ergänzt: „Mit einem erfrischten Konzept ist es uns gelungen, jedem Künstler ausreichend Raum zu bieten und den Bogen von teilweise noch nie gezeigten Werken bis hin zu ganz neuen Arbeiten zu spannen.“      

Gerhard Almbauer, o. T., 2022

Zu sehen bis 19. April
Hofgalerie im Steiermarkhof
Ekkehard-Hauer-Straße 33, 8052 Graz

www.steiermarkhof.at