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Oper Graz goes Revue-Operette

„Clivia“ erobert im Herbst mit Temperament die Grazer Opernbühne.

Das feierlaunige und von südamerikanischen Rhythmen inspirierte Lebensgefühl des Berlins der frühen 1930er Jahre bringt die Oper Graz im Oktober mit der Produktion der Operette Clivia auf die Bühne und beschert dem Publikum bei dieser Gelegenheit zahlreiche Ohrwürmer. Die bekannteste Operette des österreichischen Komponisten Nico Dostal spielt in einem fiktiven südamerikanischen Land der 1930er Jahre. Die Uraufführung 1933 im Berliner Theater am Nollendorfplatz traf den Nerv der Zeit; euphorisch jubelte damals die Kritik über „den wilden Trubel in der Musik“, der „alles hinwegfegt“.

Die temporeiche Handlung führt die Filmdiva zu einem Filmdreh in die Bananenrepublik Boliguay, wo sie sich in den vermeintlichen Gaucho Juan Damigo verliebt, während ein amerikanischer Geschäftsmann aus Geldgier dort einen Putsch plant und die Ahnungslose für sein Vorhaben einspannen will. Die (Hintergrund-)Geschichte von der Großmacht, die aus Wirtschaftsinteressen versucht, die demokratische Revolution eines anderen Landes rückgängig zu machen, bekommt aus zeitgenössischer Sicht bei vordergründigem Unterhaltungswert des musikalischen Genres eine ernsthafte Zusatznote.

Sieglinde Feldhofer in ihrer Garderobe beim Studium der „Clivia“ Foto: Oliver Wolf

Holzbläser, jazzige Anklänge, Foxtrott- und Tango-Rhythmen sowie emotionale Schlager-Lyrics sind Zutaten für einen Opernabend, der als Operettenabend musikalisch und optisch eine ziemlich hinreißende Figur macht. Frank Hilbrich (Regie), Volker Thiele (Bühne) und Gabriele Rupprecht (Kostüme) stellen einmal mehr nach der Wiederentdeckung der Königskinder von Engelbert Humperdinck in der Saison 2019/20 ihre Qualitäten als tragendes „Kreativ-Trio“ unter Beweis. Sieglinde Feldhofer leiht ihre Sopranstimme der Filmdiva Clivia Gray, Ensemble-Neuzugang Matthias Koziorowski gibt als Juan Damigo ihren heißblütigen Konterpart.  

Clivia
Operette in drei Akten von Nico Dostal, Libretto von Charles Amberg & F. Maregg, In deutscher Sprache mit Übertiteln, empfohlen ab 13 Jahren

Premiere: Sa 30.10.2021, 19.30 bis ca. 22.30 Uhr