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Auf Aufbruch eingestellt

Laudes Palmarum ist 2021 beim Osterfestival PSALM zu sehen. Esel, Lämmchen und Palmwedel inklusive. Foto: Harry Schiffer

PSALM hat die Geschichten, die schon 2020 erzählt sein wollten, neu verpackt und zelebriert von 28. März bis 5. April in der Helmut-List-Halle den Neubeginn.

Text: Wolfgang Pauker

Wie so vieles konnte auch das Osterfestival PSALM im letzten Jahr nicht stattfinden. Die Themen dieser Festival-Ausgabe sind 2021 aber genauso aktuell, und sie werden uns auch noch beschäftigen, wenn die Pandemie wie ein vergangener Alptraum erscheint. Deshalb widmet sich PSALM diesen Frühling den großen Fragen des Lebens und erzählt von unserer Welt und unserer Zukunft. In einer Sprache, die es am besten kann: in wunderschönen musikalischen Programmen voller Freude und Leidenschaft.

Intendant Mathis Huber Foto: Schöttl)

Zum Auftakt am 28. März wandelt Vladimir Ivanoff mit seinem Ensemble Sarband gemeinsam mit dem Grazer Hib.art.chor auf den Spuren des Heiligen Franz von Assisi, dem es um die Hinwendung zu einem einfachen Leben ging. Im mittelalterlichen Palmsonntagsspiel Laudes Palmarum wird der Einzug Jesu in Jerusalem von bewegender Musik aus dem 14. Jahrhundert begleitet.

Am 30. März macht Miriam Andersén das Publikum mit Frühlingssagen aus Skandinavien, Irland und dem Alpenraum bekannt und bringt dafür klare Stimmen, Kuhhorn, Holzschuhgeige, Schlüsselfidel und noch vieles mehr mit in die Helmut-List-Halle.

Am 31. März widmet sich Schauspieler und Buchautor Miguel Herz-Kestranek in der Lesung Der Rabbi und der Golem einer uralten jüdischen Sage, aus welcher der Dichter und Naturwissenschafter Primo Levi eine berührende Geschichte über menschliche Hoffnungen und Anmaßungen gemacht hat. Begleitet wird er von den israelischen Klarinetten-Zwillingen Gurfinkel.

Miguel Herz-Kestranek liest „Der Rabbi und der Golem“
Foto: Werner Kmetitsch

In Alles auf Anfang präsentieren am 1. April Eddie Luis und Die Gnadenlosen bei gleich zwei Konzertterminen (16.30 & 19 Uhr, moderiert von Rosi Degen von den Rabtaldirndln) unvergessliche Schlager von Peter Alexander, Conny Froboess und Co., die nach dem Zweiten Weltkrieg Glück verhießen und sich dem trauten Heim, Lebenslust und Reisefreude widmeten.

Den Karfreitag bestimmen die Klagen zweier Mütter: Ismael Barrios nimmt Bezug auf die „Fridays for future“-Bewegung, indem er gemeinsam mit seinen indianischen Freunden „Madre tierra“ (Mutter Erde) beschwört, die in Südamerika ihr sterbendes Kind, den in Brand stehenden Regenwald beweint. Auf der anderen Seite steht Jesu Mutter Maria am Kreuz ihres Sohnes und betrauert diesen in den denkbar schönsten Tönen: In Pergolesis Stabat mater, ausgeführt von Michael Hells neuem Ensemble ĀRT HOUSE 17 sowie den Sängerinnen Gemma Bertagnolli und Iris Vermillion.

Carlos Escobar Pukara beschwört mit seinen Flöten Mutter Erde
Foto: Pukara Toyo

Am 4. April werden im Lied von der Erde, einer Komposition von klangsatter Schwermut und leichter Eleganz, Stephanie Houtzeel, Herbert Lippert und das Große Orchester recreation unter Florian Groß dazu beitragen, dass man ergriffen den Schönheiten der Mahler’schen Klänge erliegt.

Stefanie Houtzeel singt Mahlers Lied von der Erde
Foto: Nikola Milatovic

Den Abschluss macht am 5. April Louis Armstrongs Liebesode an unseren Planeten: What a Wonderful World spannt einen Bogen durch die Popgeschichte – von den unsterblichen Songs der westlichen Friedensbewegungen bis zu den Klimaprotesten mit ihrer Säulenheiligen Greta Thunberg. Anna Heimrath und Thomas „Effi“ Petritsch verlassen sich dabei auf die Arrangements des Grazer Tausendsassas Raphael Meinhart und seiner Band.    

Granada-Frontman Thomas „Effie“ Petritsch singt von der Wonderful World
Foto: Gernot Eder

www.psalm.at