Start Featureshome Best-Practice-Beispiel für Urban Farming: Gärtnern mit Aussicht

Best-Practice-Beispiel für Urban Farming: Gärtnern mit Aussicht

Foto: Manuela Schwarzl

Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft und dem Bildungsbereich haben am Dach des Science Tower ein „Urban Farming Projekt“ entwickelt.

Text: Wolfgang Pauker

Man stelle sich vor, man geht auf das Dach seines Hauses, erntet Kräuter, frisches Gemüse und Salat von Hochbeeten und verarbeitet die Produkte in der eigenen Küche sofort regional, saisonal und nachhaltig. An dieser Vision forschen die Experten von LIFE, dem Zentrum für Klima, Energie und Gesellschaft der JOANNEUM RESEARCH, um ein Best-Practice-Beispiel für die nachhaltige Nutzung von Dachgärten zu entwickeln. Denn Dachgärten kühlen die Stadt und reduzieren gleichzeitig die Emissionen. Seit letztem Herbst werden nun 19 Pflanztröge mit hochwertigem Substrat am Dach des Science Tower bewirtschaftet, um zu erforschen, welche Komponenten für eine nachhaltige, professionalisierte Lebensmittelproduktion auf Dachflächen erforderlich sind, denn: Die Landressourcen werden immer knapper und die Verwendung von Dachflächen wird daher umso bedeutsamer. LIFE-Direktor Franz Prettenthaler: „Diese nachhaltige Nahrungsmittelproduktion auf urbanen Dachflächen zu betreiben, ist der integrative Lösungsansatz für Städte zur Anpassung an den Klimawandel. Gemeinsam mit einem interdisziplinären Team aus Wissenschaftern und Experten unterschiedlicher Branchen zeigen wir die praktischen Lösungen für die technologischen, ökonomischen, ökologischen, aber auch sozialen Herausforderungen für diese Vision.“ Geschäftsführer Wolfgang Pribyl betont: „Es ist eine der Aufgaben und wesentliches Anliegen der JOANNEUM RESEARCH, sich neben der Technologieentwicklung auch intensiv deren gesellschaftlichen Dimensionen zu widmen. Ein Beispiel dafür ist dieses Projekt, hier wird nachhaltige Forschung im wahrsten Sinne des Wortes auf „höchstem Niveau“ betrieben.

Foto: Manuela Schwarzl

Ziel des Projektes ist es, eine nachhaltige Lebensmittelproduktion auf Dachflächen direkt in der Nähe der Konsumenten zu schaffen. Damit verkürzen wir auch die ‚letzte Meile‘, die in der Versorgungskette am meisten Ressourcen verbraucht. Ich freue mich, dass es in Kooperation mit dem Science Tower, der Caritas, bellaflora und Sonnenerde gelungen ist, dieses einmalige Projekt umzusetzen. Man kann sehen, wie Forschung unmittelbar Früchte trägt! Unsere Zusammenarbeit soll Anstoß geben und als Best-Practice-Beispiel einer Smart City dienen.“