Start Kunst & Kultur Mobile Kunstperformances entführen in die Vergangenheit

Mobile Kunstperformances entführen in die Vergangenheit

Natalya Ryabova und Manfred Grössler vor der Büste von Robert Stolz im Grazer Stadtpark. Foto: Christine Kipper

Wie Johann Nestroy, Alexander Girardi und Robert Stolz in Graz österreichische Theater- und Musikgeschichte schrieben, erlebt man im Zuge der Kunstperformances „Genie – Geschichte – Graz“ von Manfred Grössler.

Nestroy, Girardi und Stolz prägen die Kulturgeschichte von Graz und Österreich bis heute nachhaltig. Dass große Teile dieser Historie in Graz entstanden sind, ist dem Großteil der Bevölkerung meist gar nicht bekannt. Denn Graz nimmt durch diese drei Genies einen Sonderrang in der Kulturgeschichte Österreichs ein. Um dies zu würdigen, hat der Entertainer Manfred Grössler mit prominenter Unterstützung von der Sopranistin Natalya Ryabova (Kunstuniversität Graz) Stücke ausgewählt, deren Stil epochale Wirkung auf Kunstgeschehen und gesellschaftliche Entwicklung hatten und noch immer haben. Denn die steirische Landeshauptstadt hat mit Johann Nestroy, Alexander Girardi und Robert Stolz drei Kulturdiamanten von unschätzbarem Wert. Grössler würdigt die Jahrhundertkünstler nun gemeinsam mit Ryabova mit Originalwerke an Originalorten im Originalkostüm. Damit macht er 175 Jahre Grazer und österreichische Kulturgeschichte mit Schauspiel, Musik und Gesang erlebbar und entführt mit Couplets und Operette in die Zeit von 1840 bis 1975.

Manfred Grössler
Foto: Christine Kipper

Drei Genies mit engem Graz-Bezug

Der Komponist Robert Stolz wurde bereits mit 17 Jahren Korrepetitor am Städtischen Theater in Graz (Opernhaus), komponierte über 2000 Lieder, über 60 Operetten, Filmmusik (auch für einen Girardi-Film) sowie Musik für die berühmten Wiener Eisrevuen. „Wenn meine Melodien in den Herzen der Menschen einen Platz gefunden haben, dann weiß ich, dass ich meine Aufgabe erfüllt und nicht umsonst gelebt habe“, so der Komponist einst. Johann Nestroy stand genau am 29. 4. 1862 – also vor 157 Jahren – zum letzten Mal auf einer Bühne: im Schauspielhaus Graz! 80 sogenannte Possen, 7 Quodlibets und 1 Historiendrama entstammen seiner kritischen Feder. Nestroy suchte sich nicht zufällig Graz als (Ab-)Lebensstadt aus. Er trat hier über 500 Mal auf, darunter auch als 1. Opernsänger in „Don Juan“. Vor 186 Jahren brachte er sein bekanntestes Stück, die Zauberposse „Lumpazivagabundus“ hier heraus. Dieses Stück wurde im Verlaufe von 100 Jahren 7 x verfilmt. In Graz ist eine Gasse in Wetzelsdorf nach ihm benannt, sein ehemaliges Grazer Haus in der Elisabethstraße 14 ziert eine Sterbetafel. Aus seiner Feder derzeit am Grazer Schauspielhaus zu sehen: „Einen Jux will er sich machen“. Last but not least prägte Alexander Girardi von hier aus das österreichische Schauspiel wie kaum ein anderer. Aus einem Brief von niemand geringerem als Johann Strauß vom 9. September 1894 an Girardi ist zu entnehmen: „Liebster verehrter Freund! Auf Ihren Schultern ruht nicht nur jedes Werk, sondern auch des Theaters an der Wien“. Girardi ist geborener Grazer, trat allein zwischen 1904 und 1916 mindestens 38 Mal im Opernhaus und zuvor jahrelang an der Thalia auf. UND: sein Geburtshaus steht in der Leonhardstraße 28. Die berühmten Lieder „Das Hobellied“ (Komponist Conradin Kreuzer, Text: Ferdinand Raimund) sowie das „Fiakerlied“ (Musik & Text: Gustav Pick) wurden erst nach der Interpretation Girardis „allgemeines Volksgut“ und somit Klassiker.

Grössler mit HYPO Steiermark Generaldirektor Martin Gölles, Hauptsponsor der Veranstaltungsreihe.
Foto: Christine Kipper

Termine 2019

Grössler entführt an folgenden Terminen in die glorreiche Vergangenheit dieser Ausnahmekünstler: 4. Mai (10 Uhr), 6. Mai (18 Uhr), 1. Juni (10 Uhr), 3. Juni (18 Uhr), 1. Juli* (18 Uhr), 6. Juli* (10 Uhr), 3. August* (10 Uhr), 5. August* (18 Uhr), 2. September (18 Uhr), 7. September (10 Uhr), 5. Oktober (10 Uhr), 7. Oktober (18 Uhr)

* Begleitung durch Erika Auner, Konzert-Opernsängerin, Robert Stolz Preisträgerin

Dauer: 60 Minuten; Preis: € 15,-/Person; Senioren € 10,–; Kinder bis 10 Jahre frei.

Treffpunkt: Schauspielhaus Graz, Eingang Freiheitsplatz (VA – rollstuhltauglich)

Buchungen: + 43/664/7355 4581 oder manfred.groessler@gmail.com

Voranmeldung nötig! Bei starkem Regen keine Veranstaltung. Sondertermine möglich.

www.groessler.cc