Im MusikTheater an der Wien stehen „Das Spitzentuch der Königin“, „Norma“, „Briefe von Ruth“ und weitere bemerkenswerte Produktionen auf dem Programm.
Das MusikTheater an der Wien bietet im Jahr 2025 eine große Vielfalt an Musiktheater. Bis zum Ende der Spielzeit 2024/2025 stehen acht Produktionen auf dem Programm, darunter Werke aus der Klassik, Romantik und Moderne. Besonders im Fokus stehen die Premieren von Das Spitzentuch der Königin, Norma und Briefe von Ruth, die mit hochkarätigen Besetzungen und innovativen Inszenierungen Akzente setzen.
Johann Strauss zum Jahresauftakt
Den Jahresauftakt bildet Johann Strauss’ Operette „Das Spitzentuch der Königin“ die am 18. Jänner 2025 im Theater an der Wien Premiere feierte. Dieses Werk kehrt anlässlich des 200. Geburtstags des Walzerkönigs auf die Bühne der Uraufführung zurück. Die Operette, die 1880 in Wien uraufgeführt wurde, verbindet politische Satire mit humorvollen Elementen und einer packenden musikalischen Vielfalt. Die Handlung spielt am portugiesischen Königshof, wo ein Premierminister versucht, das Land an die spanische Krone zu verkaufen, während der junge König sich lieber seinen privaten Vergnügungen widmet. Der Dichter Cervantes, auf der Flucht vor Häschern, greift humorvoll in die Staatsgeschäfte ein und wird so zur Schlüsselfigur in der Rettung Portugals. Musikalisch geleitet wird die Produktion von Martynas Stakionis, Regie führt Christian Thausing. Diana Haller übernimmt die Rolle des Königs, Elissa Huber ist als Königin zu sehen, und Maximilian Mayer spielt den Dichter Cervantes. Beate Ritter tritt als Donna Irene auf, Regina Schörg verkörpert die Marquise von Villareal, und Michael Laurenz übernimmt die Rolle des Grafen Villalobos. Für das Bühnenbild und die Kostüme zeichnet das Duo Timo Dentler und Okarina Peter verantwortlich. Es singt der Arnold Schoenberg Chor unter Erwin Ortner.

Foto: Algirdas Bakas
Asmik Grigorian als Norma zu erleben
Ein weiteres Highlight der Spielzeit ist Vincenzo Bellinis Oper „Norma“, die am 16. Februar 2025 um 19 Uhr im Theater an der Wien ihre Premiere hat. Dieses Werk gilt als eines der Meisterwerke des Belcanto und zeigt die Druidenpriesterin Norma, die zwischen ihrer Pflicht als Anführerin ihres Volkes und ihrer verbotenen Liebe zum römischen Feldherrn Pollione zerrissen ist. Ihr innerer Konflikt, zwischen Rache und Vergebung, treibt die Handlung voran und kulminiert in einer tragischen Wendung. Regisseur Vasily Barkhatov deutet die Handlung vor dem Hintergrund eines ideologischen und gesellschaftlichen Umbruchs, in dem alte Werte von neuen Ideologien verdrängt werden. Asmik Grigorian übernimmt die anspruchsvolle Titelrolle und gibt Normas vielschichtige Gefühlswelt eindrucksvoll wieder. An ihrer Seite stehen Frederick Rocco De Tommaso als Pollione und Aigul Akhmetshina als Adalgisa. Die musikalische Leitung liegt bei Francesco Lanzillotta, der die Wiener Symphoniker dirigiert. Die Bühne wird von Zinovy Margolin gestaltet, während Olga Shaishmelashvili für die Kostüme verantwortlich ist. Des Weiteren singt der Arnold Schoenberg Chor unter Erwin Ortner.

Foto: Stefano Guindani
Briefe von Ruth von Gisle Kverndokk
Mit „Briefe von Ruth“ widmet sich das MusikTheater an der Wien einem zeitgenössischen Werk, das am 24. Februar 2025 in der Kammeroper Premiere feiert. Es basiert auf den Tagebüchern und Briefen von Ruth Maier, einer jungen Wienerin, die in den 1930er-Jahren vor den Nationalsozialisten nach Norwegen flieht. Dort findet sie in Gunvor Hofmo ihre große Liebe. Ihr Leben endet jedoch tragisch mit ihrer Deportation nach Auschwitz im Jahr 1942. Das Kammermusical von Gisle Kverndokk, mit einem Libretto von Aksel-Otto Bull und Gisle Kverndokk (deutsch von Elisabeth Sikora), erzählt Ruths bewegende Geschichte. Emily Mrosek übernimmt die Titelrolle, Dorothea Maria Müller spielt Gunvor Hofmo. Julia Bergen singt Ruths Schwester Judith, Maaike Schuurmans die Mutter, und Alen Hodzovic verkörpert Hermann Thimig. Die Inszenierung liegt in den Händen von Philipp Moschitz, die musikalische Leitung für das Orchester der Vereinigten Bühnen Wien hat Herbert Pichler inne. Matthias Engelmann gestaltet die Bühne und Videoelemente.

Elissa Huber singt die Titelrolle in Das Spitzentuch der Königin
Foto: Carolin Weinkopf
Weitere Highlights der Saison
Die Spielzeit 2024/2025 bietet darüber hinaus bis Ende Juni weitere Produktionen am MusikTheater an der Wien mit einer Mischung, die spannende Perspektiven auf das Musiktheater geben. Sergej Prokofjews „Die Verlobung im Kloster“ (ab 26. März 2025) erzählt eine Handlung voller Verwechslungen, während Astor Piazzollas María de Buenos Aires (ab 9. April 2025) an die Kammeroper zurückkehrt. Francesco Gasparinis „Ambleto“ (ab 6. Mai 2025) zeigt eine selten gespielte Barockoper, die Shakespeares Hamlet neu interpretiert. Mit Marianna Martines’ „Isacco“ (ab 5. Juni 2025) wird eine bedeutende Komponistin des 18. Jahrhunderts gewürdigt. Den Abschluss bildet die Uraufführung von Miroslav Srnkas „Voice Killer“ (ab 13. Juni 2025), einer Oper über einen wahren Kriminalfall, welche mit ungewöhnlichen Perspektiven und musikalischer Vielschichtigkeit beeindruckt.

Foto: Peter M. Mayr
Tickets und Informationen unter www.theater-wien.at und 01 588 85 -111