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partizipativ.linear.gepaart.raumgreifend.

Heiderose Hildebrand und Anja Weisi Michelitsch Foto: Christian Freydl

Bis zum 7. Mai präsentiert das Steirische Feuerwehrmuseum Kunst & Kultur erstmals Werke aus der neu übernommenen Sammlung der Kunstvermittlerin und Kunstförderin Heiderose Hildebrand.

Text: Lydia Bißmann

Zeitgenössische Kunst jenseits des urbanen Raums zu zeigen, zu vermitteln und Künstler und Künstlerinnen aus der Region ihren gebührenden Platz zu geben, ist eine der Hauptaufgaben des Steirischen Feuerwehrmuseums Kunst & Kultur. Nach zwei Jahren der Planung hat das Museum in Groß St. Florian 2020 die mehrere Hundert Werke umfassende Sammlung der österreichischen Galeristin, Kunstvermittlerin und Sammlerin Heiderose Hildebrand übernommen. Die Fortsetzung des Bildungsauftrags, die Vermittlung der Kunst an die nicht städtische Bevölkerung, ist ihr dabei besonders wichtig gewesen. Die Kollektion ist bunt und divers. Heiderose Hildebrand, die in den 60er-Jahren gemeinsam mit ihrem Mann, dem Architekten Ernst Hildebrand, eine Galerie in Kärnten betrieben hatte, wollte mit ihren Ankäufen vor allem jungen und damals noch unbekannten Künstlerinnen und Künstlern unter die Arme greifen. Das macht sie weniger zu einer Sammlerin als vielmehr zu einer engagierten österreichischen Förderin der Kunst. Aus ihrem Engagement ist im Laufe der Zeit ein Konvolut entstanden, das nicht nur durch Qualität, sondern vor allem auch durch Vielfalt besticht. In der Ausstellung partizipativ.linear.gepaart.raumgreifend. ­sind jetzt erstmals Arbeiten daraus für die Öffentlichkeit zu sehen.

Barbara Höller

DIY-Ausstellung und Horizonte

Die Sammlung Heiderose Hildebrand umfasst Werke von David Hockney, Hans Bischoffshausen, Hartmut Skerbisch, Maria Lassnig, aber auch Angelika Kaufmann oder Catrin Bolt. Unterschiedliche Stile, abstrakte Malerei, Skulpturen oder auch Landschaftsmalerei finden sich unter den rund 500 Arbeiten. Weil es gar nicht so leicht ist, eine derart vielschichtige Sammlung aufzubereiten, hat sich Anja Weisi Michelitsch dazu entschieden, in vier verschiedenen Räumen unterschiedliche Positionen zu zeigen. Jeder Bereich der Ausstellung bietet einen völlig anderen Zugang an. Im Raum „partizipativ“ lädt der junge Kulturvermittler und Kulturanthropologie Markus Waitschacher das Publikum ein, aus bereitgestellten Bildern eine eigene Ausstellung zu gestalten. Werke von Anton Tschauko oder Katarina Poliacikajà fordern die BesucherInnen dazu auf, selbst aktiv zu werden. Die Künstlerin Edith Payer hat sich mit dem Titel „linear“ dafür entschieden, ausschließlich Arbeiten zu zeigen, die einen Horizont darstellen. Auch die Gründerin der Sammlung Heiderose Hildebrand hat einen eigenen Ausstellungsraum konzipiert. In „gepaart“ präsentiert sie Werke von je zwei KünstlerInnen, die ihrer Meinung nach besonders gut zusammenpassen, wie etwa Hans Bischoffshausen und Maurice Henry. Museumsleiterin Anja Weisi Michelitsch setzt sich in dem von ihr gestalteten Raum „raumgreifend“ mit dem Thema Skulptur auseinander. Hier finden sich Arbeiten von Bernard Aubertin oder auch Barbara Höller.  

Bernard Aubertin im Raum „raumergreifend“

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Kunst aus der Sammlung Heiderose Hildebrand, bis 7.5.2023, Di–So: 10–17h

Steirisches Feuerwehrmuseum Kunst & Kultur
Marktstraße 1, 8522 Groß St. Florian
Tel. 03464 8820. Erreichbar mit der S6 vom Grazer Hauptbahnhof

www.feuerwehrmuseum.at