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Eine Bühne für den futurologischen Kongress

Foto: Lucija Novak

KUG-Studierende machen Stanisław Lems Science-Fiction-Roman als ein Spiel mit Wahrnehmung und Veränderung der Wirklichkeiten in einer sinnlichen Reise durch Utopie und Dystopie erlebbar. Im Zentrum des Projekts steht die Bühnengestaltung, an der sämtliche KUG-Studierende dieses Instituts mitwirken.

Stellen Sie sich vor, Sie sind auf Besuch im Atelier der KUG-Bühnenbildstudierenden in der Reiterkaserne. Durch eine breite Glasfront öffnet sich der Blick auf die strenge Symmetrie des ehemaligen Kasernenhofes, drinnen herrscht kreatives Chaos. Auf den ersten Blick zumindest, denn ein zweiter offenbart die höhere Ordnung des Studierendenateliers: Jede*r Studierende hat einen einfachen Arbeitstisch, an dem Skizzen entstehen und Modelle gebaut werden. Neben spektakulären Kostümzeichnungen, die in seltsamem Kontrast zur Schlichtheit der leeren schwarzen Schneiderbüsten stehen, fallen vor allem die (ebenfalls schwarzen) Bühnenmodelle auf: 3-D-Guckkasten aus Karton.

Ein besonders eindrucksvolles Modell soll demnächst umgesetzt werden, als Hauptprojekt der Bühnengestalter*innen in der Saison 22/23. Der György-Ligeti-Saal im MUMUTH wird in einer Ausstattung der Studierenden von Kolleg*innen aus den Bereichen Schauspiel, elektronische Musik, PPCM Vokal und Instrumental sowie dem KUG-Chor bespielt, am Programm: Stanisław Lems Der futurologische Kongress. Der 1971 erschienene Science-Fiction-Roman, der den Leser auf einen sprunghaft zwischen Traum und Alptraum wechselnden Trip und vom 106-stöckigen Hilton-Hotel in die Kanalisation darunter führt, ist eine Steilvorlage für die Phantasie der Bühnengestaltung. Und diese basiert hier auf EINEM großen Entwurf, der von ALLEN Studierenden aller Jahrgänge gemeinsam entwickelt wird.

Atelier_Bühnenbild
Foto: Thorsten_Schwarz

Wie das funktionieren kann? In kleinen Teams, die für jeweils eigene Themenbereiche verantwortlich sind … und nicht zuletzt dank der Zusammenarbeit mit Regisseur Hanspeter Horner, der der KUG und dem Institut Bühnengestaltung bereits zahlreiche denkwürdige Inszenierungen beschert hat. Wahrhaft vielversprechende Aussichten!  

Der futurologische Kongress
Nach dem Roman von Stanisław Lem

Inszenierung: Hanspeter Horner
Studierende der Institute Bühnengestaltung, Schauspiel, Elektronische Musik und Akustik sowie PPCM Vokal und Instrumental

Chor der Kunstuniversität Graz
Sa, 12.; Mo, 14.; Mi, 16. & Do 17.11.2022, 18 Uhr
MUMUTH, György-Ligeti-Saal