Start Featureshome Seit langem Aufzuarbeitendes und die Erprobung von Neuem

Seit langem Aufzuarbeitendes und die Erprobung von Neuem

Ferdinand Schmalz liest und moderiert beim hochkarätig besetzten Lesefest zum Abschluss des „Literarischen Salon Extended“ Foto: Apollonia Theresa Bitzan

Von der Dokumentation historischer Artefakte und im Hintergrund gebliebener malerischer Arbeiten zu spannenden Innovationen in der Literatur-Vermittlung.

Zwei sehenswerte Ausstellungen, von der Steirischen Kulturinitiative produziert bzw. koproduziert, stehen derzeit im Fokus des Publikumsinteresses, an ganz unterschiedlichen Orten. Das Projekt Wo ist Tito? TITO IN SITU wird im Südwesten Sloweniens, in der Galerija Gong am Fuße des Berges Sabotin in Nova Gorica erstmals gezeigt. Dort, wo alles begonnen hat: Als Helene Thümmel hier 2017 zu studieren begann, war dieser Berg, auf dem in riesigen Lettern der Name TITO in die Natur eingeschrieben ist, ihr erster Bezugspunkt. Sie machte sich in ganz Ex-Jugoslawien auf die Suche nach weiteren Geoglyphen und kann nun stolz auf 15 derartige „Inschriften“ verweisen, wobei sie Bezüge zur Entstehung, zu den historischen Hintergründen, aber auch zur Motivation für ihre Erhaltung bis in die Gegenwart eruierte.

TITO-Inschrift am Berg Sabotin
Foto: Helene Thümmel

Materialisierte innere Welten

In Graz wird in der Galerie Blazek das wenig bekannte malerische Schaffen von Eilfried Huth, einer herausragenden Persönlichkeit der steirischen Architektur- und Kulturszene, gewürdigt. Die wenigsten wissen, dass Huth seit Anbeginn seiner Befassung mit Architektur malt. Auch hier wird Raum vermessen und Bezug hergestellt, werden innere Welten materialisiert. Diese „Malereien“ schmückten bisher fast ausschließlich seine Wohnung, wurden kaum präsentiert. Deshalb ist die Ausstellung lebenslang malen explizit seinen Bildern mit einer Vielzahl von Schlüsselwerken aus seinem umfangreichen Œuvre gewidmet, samt der schon längst fälligen Publikation.

Kunst in der Wohnung von Eilfried Huth
Foto: Julia Gaisbacher

Literarische Speeddatings

Innovative Wege der Literatur-Vermittlung hat Hannes Pointner vom KULTurVIECH Rottenmann mit seinem „Literarischen Salon Extended“ eingeschlagen. Die Zeiten des frontalen Vortragens von Literatur sind vorbei – Literatur kann mehr, so lautet die Intention dieses Lese-Fests. Wichtig sind persönliche Begegnungen zwischen Menschen, die Bücher schreiben und Menschen, die Bücher lesen: mit literarischen Speed-Datings wie auch Literatur im Betrieb, zum Beispiel in der Fleischbank, im Garnelenzuchtbetrieb oder in der Werkstatt eines Holzverarbeitungsbetriebs. Wichtig ist auch das große Engagement von Ferdinand Schmalz, der nicht nur liest, sondern auch moderiert. Hochkarätig besetzt ist auch das abschließende Lesefest. Und dazwischen sollten Lesungen prominenter Autor*innen wie Dirk Stermann und Nava Ebrahimi ebenfalls viele Interessierte anlocken.                

Helene Thümmel: Wo ist Tito? TITO IN SITU
bis 11.6.2022
Galerija Gong, Nova Gorica, Kidričeva ulica 20

lebenslang malen: Bilder von Eilfried Huth
bis 11.6.2022
Finissage und Katalogpräsentation mit einem Gespräch über die Malerei und die Architektur von Eilfried Huth mit Edith Risse (Steirische Kulturinitiative) und Beate Engelhorn (HDA): Sa, 11.6., 11 Uhr
Galerie Blazek, Leonhardstraße 12, 8010 Graz

Literarischer Salon Extended
Lesungen & Lesefest: Speed-Dating, Literatur im Betrieb, Literarischer Sparverein
18.–21.5.2022
Lesungen von Nava Ebrahimi und Ferdinand Schmalz am 20.5.
Lesefest mit Leander Fischer, Marie Gamillscheg, Sandra Gugic, Ferdinand Schmalz, Barbara Zeman; Moderation: Florian Köhler mit Band „KÖHDER“ am 21.5.2022
In Rottenmann, Liezen und Admont