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Hungerkünstlerleben

Foto: Dimo Dimov

Puccinis „La Bohème“ ist der ideale Einstieg in die Welt der Oper.

Text: Sigrun Karre

Auch eine Wiederaufnahme der weltweit beliebtesten und für manche Opern-Fans schönsten Oper wird es geben. Schauplatz des Opern-Klassikers ist das winterliche Paris um 1830, die Hauptfiguren sind allesamt (Überlebens-)Künstler: ein Maler, ein Philosoph, ein Musiker und ein Dichter, der sich in die Blumenstickerin Mimì verliebt. Happy End in diesem Liebesdrama gibt es keines, stattdessen eine realitätsnahe Darstellung der prekären Pariser Bohemian-Subkultur des 19. Jahrhunderts, die ihre Freiheit nicht selten mit Hunger, Kälte und Krankheit bezahlte.

Foto: Dimo Dimov

Einen Kontrapunkt zu der schweren Thematik bilden die traumhaften Melodien. „Und Zärtlicheres gab es auf Erden nicht …“ hat Thomas Mann in seinem Roman Zauberberg schwärmerisch seine Faszination für diese Oper festgehalten. Dietmar Pflegerls Inszenierung von Giacomo Puccinis La Bohème macht Opernneulingen Lust auf mehr, Kenner schätzen die präzise Personenführung. Chefdirigent Roland Kluttig wird ein in fast allen Partien neu besetztes Ensemble durch die musikalische Liebestragödie von Mimì (Joanna Zawartko) und Rodolfo (Andrei Danilov) dirigieren. Auch für Kinder ab 11 Jahren ist die Aufführung empfohlen.  

Foto: Dimo Dimov

Giacomo Puccini: La Bohème
Szenen aus Henri Murgers „La Vie de Bohème“, Libretto von Giuseppe Giacosa und Luigi Illica, in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln, empfohlen ab 11 Jahren

Wiederaufnahme ab 6.10.2021, 19.30 bis ca. 21.45 Uhr
Oper Graz