Noch vor der Premiere der „Passagierin“ gibt Roland Kluttig mit dem Eröffnungskonzert seinen Einstand.
Mit dem diesjährigen Eröffnungskonzert tritt Roland Kluttig offiziell sein Amt als Chefdirigent der Grazer Philharmoniker an. In Zeiten vieler offener Fragen und großen Unsicherheiten konzipierte Kluttig ein ausgewähltes Programm, das tiefgreifende und bewegende Schicksale der Menschheit aufzeigt. Der Abend klingt mit Beethovens 5. Symphonie in c-Moll, der sogenannten Schicksalssymphonie, und seiner Konzertarie Ah perfi do! aus. Zuvor bildet Die unbeantwortete Frage von Charles Ives über den ewigen Zweifel einer menschlichen Existenz das Fundament des musikalischen Abends. Mieczysław Weinbergs Kammersymphonie Nr. 2 reflektiert über den Wert des Menschenlebens während des Holocaust und auch der polnisch-jüdische Komponist Józef Koffler musste die Grausamkeiten des Nationalsozialismus erleben. Seine Symphonie Nr. 2 ist das einzige Werk, das uns von diesem Pionier der Dodekaphonie erhalten geblieben ist. Es verbindet die Zwölftontechnik mit neoklassischen Elementen zu einem beeindruckenden, emotionalen Werk, welches im diesjährigen Eröffnungskonzert der Oper Graz in Österreich erstaufgeführt wird.
Sa, 12.9.2020, 19.30 Uhr