Start Kunst & Kultur Zwei neue Ausstellungen im Grazer Kindermuseum

Zwei neue Ausstellungen im Grazer Kindermuseum

Foto: Hannes Loske

In den neuen Mitmach-Ausstellungen „Hin und weg“ und „blubberblubb“ im Kindermuseum FRida & freD dreht sich alles um die Themen Mobilität und Wasser. Wie immer steht dabei das Erleben, Erforschen und Erfahren mit allen Sinnen im Mittelpunkt.

Groß und Klein warten mit Beginn des Frühlings gespannt auf die Themen der neuen Ausstellungssaison, mit denen das FRida & freD seine wissensdurstigen Besucher in den erblühenden Augarten lockt. Denn dort, beheimatet in futuristischer Architektur, steht das Grazer Kindermuseum, dessen interaktive Mitmach-Ausstellungen Kindern ab drei Jahren die Möglichkeit bieten, die Welt auf spielerische Weise in ihrer Vielfalt kennenzu­lernen und in ihrer Komplexität besser zu verstehen. Für die aktuellen Themengebiete Mobilität und Wasser wurden nun für die Saison 2018/19 wieder aufwendige Schauen konzipiert, die relevante Fragen unserer Zeit behandeln und in denen die kleinen Gäste und natürlich ihre Begleiter zum Kontakt mit den Exponaten animiert werden, um Sinne und Phantasie anzuregen und die Kreativität zu fördern.

„Nichts auf der Welt ist so weich und nachgiebig wie das Wasser. Und doch bezwingt es das Harte und Starke.“ Laotse Foto: Hannes Loske

Die wundersame Welt des Wassers

Mit dem Thema Wasser wurde in blubberblubb, der Ausstellung für die Drei- bis Siebenjährigen, heuer eines der essenziellsten Themen überhaupt gewählt. Denn egal ob Salz- oder Süßwasser: Wasser ist Leben und Wasser ist lebensnotwendig. Und auch wenn wir Menschen nicht darin, sondern nur davon leben, sind wir vom Wasser abhängig und sollten daher bewusst mit dieser Ressource umgehen. Denn jeder einzelne Wassertropfen, der auf seiner langen Reise in den Wolken irgendwo abregnet, versickert, getrunken wird, zum Meer fließt und irgendwann verdunstet, ist Teil eines großen Kreislaufs. Und so wie das Wasser auf der Erde ständig auf Reisen ist, so machen sich auch die jungen Besucherinnen und Besucher mit ihren Begleitern auf eine Reise durch die Ausstellung, die zum Ziel hat, diesen großen und unglaublichen Gedanken zu verdeutlichen und die Kostbarkeit dieses Elements aufzuzeigen.

Foto: Hannes Loske

Das flüssige Phänomen

Wasser fasziniert durch seine Eigenschaften des Auftriebs, des Widerstands und der Dichte, lässt sich bewegen und kann seine Form von Eis bis Dampf verändern. Es kann kraftvoll, unberechenbar und auch gefährlich sein. Und es ist allgegenwärtig, denn die Erde besteht – wie der erwachsene Mensch übrigens auch – zu 70 % aus Wasser. Die Ausstellung ermöglicht den Kindern und ihren Familien, das kostbare Gut mittels zahlreicher interaktiver Experimente zu ergründen, und zaubert eine sinnliche Atmosphäre, in der man in unterschiedliche Stimmungen eintauchen kann. So bringen die einzelnen Stationen Flora & Fauna näher, vermitteln, dass sich Wasser in einem ständigen Kreislauf bewegt, und lässt die Kids erleben, dass unter Wasser die Welt anders aussieht. Die kleinen Forscher begehen hierfür Wasserpfade, um diverse Untergründe haptisch zu erfahren und machen in Aquarien Tiere ausfindig, um unterschiedliche Wasserlebensräume kennenzulernen. Staudämme werden gebaut, um die Kraft des Wassers zu erleben. Objekte, bei denen das Thema Wasser eine wichtige Rolle spielt, werden mikroskopiert, mit verschiedenen Zusätzen (Zucker, Salz, Zitrone, …) versetztes Wasser verkostet. Und mittels Wasserstrahlen die unterschiedlichsten Dinge zum Klingen gebracht. Einprägsame Eindrücke für alle Sinne sind garantiert.

Das Workshopformat „Samstag um zwei“ mit Themen, die Bezug zu den beiden Ausstellungsthemen „Mobilität“ und „Wasser“ haben, findet jeden Samstag um 14 Uhr statt. Foto: Hannes Loske

Die wunderbare Welt der Technik

In der Ausstellung Hin und weg für Kinder, Jugendliche und Erwachsene ab 8 Jahren dreht sich alles um das Thema Mobilität. Die Schau weckt das Interesse für technische Ideen und Innovationen, baut Berührungsängste mit den Themen Naturwissenschaft und Technik ab und führt die jungen Besucherinnen und Besucher an technisch-naturwissenschaftliche Berufsgruppen heran. Denn es braucht zündende Ideen, wenn es darum geht zu entdecken, warum sich etwas bewegt – egal, in welche Richtung und in welchem Element. Darüber hinaus werden die Jungs und Mädchen angeregt zu hinterfragen, was Menschen aus soziologischer Sicht dazu antreibt, sich zu bewegen, und sie werden natürlich auch zum selbstständigen Denken animiert, um Strategien zur Lösung der Probleme zu verfolgen. Denn nur durch Innovationen auf historischen Entwicklungen basierend kann unser Leben fortwährend verbessert werden. Schlussendlich soll die Ausstellung nicht nur Spaß machen, sondern auch eine Orientierungshilfe sein, um Kinder zu eigenverantwortlichem Handeln zu bewegen und umweltschonendes Denken bei der Auswahl der Verkehrsmittel zu berücksichtigen.

In der Ausstellung Hin und weg für Kinder, Jugendliche und Erwachsene ab 8 Jahren dreht sich alles um das Thema Mobilität. Foto: Hannes Loske

Bauen und Experimentieren

Die Ausstellung gliedert sich in den Bereich der „Werkstatt-Labors“, die zum Bauen und Experimentieren anregen, und in den Bereich der „Haltestellen“, die die soziologischen Aspekte der Mobilität behandeln. Sechs Werkstatt-Labors zu den Themen „Schienengebundene Fahrzeuge“, „Wasserfahrzeuge“, „Luftfahrzeuge“, „Raumfahrt“, „Auf Rädern“ und „Zu Fuß“ wurden hierfür eingerichtet. Die Kreisläufe des Ausprobierens, Beobachtens, Messens und Dokumentierens stehen dabei immer im Vordergrund. In allen Werkstatt-Labors gibt es genug gedanklichen Freiraum, eigene Ideen auszubrüten und weiterzudenken. Um den Forschergeist zu wecken, werden die Kinder und Jugendlichen mit einfachen Experimenten an die Naturgesetze herangeführt und mit konkreten Fragestellungen herausgefordert, zu tüfteln und auszuprobieren. Die Experimente sind so angelegt, dass die Kinder so viel wie möglich aktiv tun, um so zu erkennen, welche Auswirkungen die einzelnen Schritte ihrer Handlungen haben. Versuch und Irrtum führen dabei über Umwege ans Ziel. In den „Haltestellen“ werden sie dazu angehalten, innezuhalten und Fragen zu stellen. Hierfür setzt sich die Schau mit zahlreichen übergeordneten Themen der Mobilität auseinander: Wie können Wege barrierefrei gestaltet sein? Welche Rolle spielt öffentlicher Verkehr und welche Fortbewegungsmittel kann es in der Zukunft geben?

Foto: Hannes Loske

 

HIN UND WEG

Alles fährt, fliegt, schwimmt und geht.

Neben dem Experimentieren zu wichtigen physikalischen Fragestellungen wird in der Ausstellung auch auf die soziologischen Aspekte der Mobilität eingegangen und dazu angehalten, sich mit übergeordneten Themen der Mobilität auseinanderzusetzen. Die Neugierde beflügelt die Besucherinnen und Besucher nicht nur dazu, fremde Reisekoffer zu erkunden und in die Fußstapfen von großen Entdeckern zu treten – im Zukunftsbus können sie sich auch selbst als Busfahrer versuchen und dabei allerhand über den öffentlichen Verkehr erfahren und anhand von Problemen des städtischen Verkehrs an modernen, urbanen Mobilitätskonzepten tüfteln.

Eine Mitmach-Ausstellung über Mobilität für alle Kinder ab 8 Jahren, powered by dieINDUSTRIE.at

Foto: Hannes Loske

 

blubberblubb

Eintauchen in die wundersame Wasserwelt.

Kindergarten- und Vorschulkinder können mittels sinnlicher Erfahrungen die Kraft des Wassers erleben, wenn sie Staudämme und Wasserräder bauen oder Wasser durch Rohre fließen lassen. Es ist dabei nicht notwendig, ihnen wissenschaftliche Erklärungen zu vermitteln, denn sie lieben Phänomene und genießen es, diese zu beobachten und auszuprobieren, ohne die physikalischen Gesetze dahinter zu kennen. Für die jungen Forscherinnen und Forscher ist es spannend, im Rahmen der Ausstellung die Möglichkeit zu haben, mit Wasser zu experimentieren und unterschiedliche Aggregatzustände von Wasser selbstständig zu erkunden.

Eine Mitmach-Ausstellung für Kinder von 3–7 Jahren.

Foto: Hannes Loske

 

GENERATION BLUE

Das Wasserforschungslabor.

Im Generation-Blue-Wasserforschungslabor können sich Kinder ab 8 Jahren den naturwissenschaftlichen Phänomenen des Wassers nähern und diese selbstständig entdecken. Hier bieten sich sowohl die Freiheit des selbstständigen Forschens als auch vorbereitete Arbeitsplätze und Unterstützung durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Für ältere Schülerinnen und Schüler ab 10 Jahren gibt es auch einen Spezialworkshop zum Thema Wasseranalyse. Schulgruppen können Wasserproben mitnehmen, die auf verschiedene Inhaltsstoffe getestet und bewertet werden.

Dauer eines Workshops für Gruppen: 1,5 Stunden, Öffnungszeiten für Individualbesucher am Nachmittag, an den ­Wochenenden und in den Ferien

Foto: Hannes Loske

 

FRida & freD – Das Grazer Kindermuseum

Kinder ab drei Jahren, Familien, Kindergärten und Schulen sind eingeladen, im Rahmen der Ausstellungen und Workshops und in den zahlreichen Rahmenprogrammen über das Jahr verteilt ihren Horizont zu erweitern. Auf rund 600 m2 Ausstellungsfläche auf zwei Geschoßen sowie Cafeteriabereich, Labor, Theater und Garten können sich die Kinder austoben und ihren unbändigen Wissensdurst stillen.

Öffnungszeiten: Montag, Mittwoch, Donnerstag: 9–17 Uhr; Freitag: 9–19 Uhr, Samstag, Sonn- und Feiertage: 10–17 Uhr, Dienstag: immer geschlossen, auch wenn der Dienstag auf einen Feiertag fällt!

Friedrichgasse 34, 8010 Graz

www.fridaundfred.at