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Venus in Seide

Mit Venus in Seide von Robert Stolz würdigt die Oper den weltbekannten Grazer Komponisten Foto: Marko Mestrovic

Von Foxtrott bis Csárdás reicht die musikalische Vielfalt von Robert Stolz’ heiterer Räuberpistole „Venus in Seide“ aus dem Jahr 1932.

Der 1880 geborene Komponist und Dirigent Robert Stolz, der es zu Weltruhm brachte, gehört zu den berühmtesten Söhnen der Stadt Graz. 2023 eröffnete das ihm gewidmete Museum Salon Stolz sowie unlängst das Café Stolz im eindrucksvollen, neobarocken Ambiente des Spiegelfoyers der Oper Graz. Auf deren Hauptbühne inszeniert Regisseur Dirk Schmeding mit seinem Team nun das kraftvoll-turbulente Werk Venus in Seide aus der Feder des 1975 verstorbenen Komponisten. Neben Sieglinde Feldhofer als Fürstin Jadja und Matthias Koziorowski als falschem Räuberhauptmann vergnügen sich auch Staatsopern-Star Ildikó Raimondi als Komtesse Mizzi Potten-stein-Oroszy und SOKO-Kitzbühel-Kommandant Ferry Öllinger als deren Cousin, Baron Vilmos Oroszy, Sandy Lopicic als der andere Fremde, Rosza Sandor, in Robert Stolz’ wiederzuentdeckender Operette, die ein augenzwinkernder Rückblick auf die völker- und farbenreiche Welt der k. u. k.-Zeit ist. Obwohl erst 1932 in Zürich uraufgeführt, besitzt die selten gespielte Verwechslungskomödie alle Elemente einer klassischen Gesangsoperette. Verschwenderische Musik, üppige Ensembles und große Finali beschwören den Charme einer schon zu Uraufführungszeiten vergangenen Epoche.

Humorvoller Inhalt

Fürstin Jadja Palotay lässt es sich in der Operette in drei Akten auf dem ungarischen Schloss ihres verstorbenen Ehemanns gut gehen. Die Langeweile bis zur Ankunft ihres Ehemanns in spe vertreibt sie sich mit einem Faschingsball, der sie auch vom Ärger über einen Restitutionsprozess ablenken soll, den der junge Graf Teleky, Sohn des vorvorigen Schlossbesitzers, angestrengt hat. Da sich die Fürstin weigert, zur Gerichtsverhandlung zu erscheinen, lässt Graf Teleky ein Gemälde aufstellen, das Jadja in vorteilhafter Pose als Venus in Seide zeigt – und seine Wirkung nicht verfehlt. Teleky Junior ist wild entschlossen, sich nicht nur das Schloss seines Vaters zurückzuholen, sondern auch die Liebe der originalen Venus zu gewinnen. Als geheimnisvoller Fremder verschafft er sich Zutritt zur Festgesellschaft, die ihn für den legendären Räuber Rózsa Sándor hält, der als ungarischer Robin Hood in der Umgebung des Schlosses sein Unwesen treibt. Telekys Werben ist von Erfolg gekrönt: Jadja malt sich bereits ihre Zukunft als Räuberhauptmannsfrau aus. Kompliziert wird es allerdings, als ein zweiter Fremder im Schloss erscheint, der sich als Graf Teleky ausgibt …           

Premiere: Sa, 16.3., 19.30 Uhr
Opernhaus Hauptbühne