Start Featureshome Zwischen Figuration und Abstraktion

Zwischen Figuration und Abstraktion

Aktuelle Arbeiten von Herbert Soltys waren im Oktober in der Hofgalerie des Steiermark-hofs zu sehen Foto: Pachernegg

Die Hofgalerie widmete Herbert Soltys eine Schau: „Serienbrüche“ zeigte den Künstler als Grenzgänger zwischen existenzieller Befragung und formaler Innovation.

Mit der Ausstellung Serienbrüche würdigte der Steiermarkhof das Werk von Herbert Soltys, der in diesem Jahr seinen 70. Geburtstag feierte. Von 12. September bis 9. Oktober waren in der Hofgalerie Werke des Malers zu sehen, die seine konsequente Abkehr von Wiederholung und Routine verdeutlichten. International ausgestellt und in der steirischen Kunstszene mit markanten Installationen präsent, zählt Soltys zu den prägenden Stimmen der steirischen Gegenwartskunst. Seine figurativen Darstellungen operieren stets an der Schnittstelle zwischen gesellschaftlicher Kritik und existenzieller Befragung – sie sind Seismografen gegenwärtiger Zustände und öffnen zugleich den Raum für neue Wahrnehmungsweisen und visuelle Erzählformen.

Herbert Soltys und Johann Baumgartner bei der Eröffnung der Ausstellung Serienbrüche
Foto: Pachernegg

Existenz und Körperlichkeit

Die Arbeiten bewegten sich im Spannungsfeld von Figuration und Abstraktion. In ihnen wurde das „anonyme Ich“ zum Ort einer grundlegenden Auseinandersetzung mit Identität, Körperlichkeit und gesellschaftlicher Verfasstheit. Soltys versteht seine Kunst als Versuch, Brüche nicht zu vermeiden, sondern sichtbar zu machen. „Soltys entzieht sich bewusst gängigen Erwartungshaltungen und setzt klare Kontrapunkte zur etablierten Ästhetik,“ betont Kurator Johann Baumgartner. „Mein Werk ist ein Serienbruch“, formuliert der Künstler selbst – ein prägnantes Bekenntnis zu einer künstlerischen Haltung, die sich dem linearen Fortschrittsglauben widersetzt und stattdessen Brüche, Widersprüche und Diskontinuitäten als produktive Impulse der Kunst anerkennt.