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Von der „Überwältigungsästhetik“ der Sprache

Andreas Unterweger (Herausgeber manuskripte), Hans Roth und Literatin Valerie Fritsch mit Fotos der Preisträgerinnen und Preisträger Foto: Manuskripte

Max Oravin (Hauptpreis) sowie Katrin Köhler und Simon Skrepek (Förderpreis) werden 2025 mit dem Hans-Roth-Literaturpreis „rotahorn“ ausgezeichnet.

Seit 2011 bereichert der von Saubermacher-Gründer Hans Roth gestiftete und in enger Zusammenarbeit mit der Literaturzeitschrift manuskripte vergebene Literaturpreis „rotahorn“ die österreichische Kulturlandschaft. Hans Roth: „In der Steiermark und in ganz Österreich gibt es viele Nachwuchstalente, die im Verborgenen schöpferisch tätig sind. Mit dem rotahorn möchten wir diesen Literaturschaffenden eine gesellschaftliche Blatt-Form bieten.“ Eine Fachjury, bestehend aus den Literaten Nava Ebrahimi, Valerie Fritsch und Andreas Unterweger, dem Germanisten Julian Kolleritsch und den Kulturjournalisten Bernd Melichar, Christoph Hartner und Heinz Sichrovsky, hat nun die Gewinner der mit insgesamt 10.000 Euro dotierten Preise ermittelt.

Hauptpreis an Max Oravin

„Mit seinem Debütroman Toni und Toni (erschienen bei Droschl) sorgte der gebürtige Grazer Max Oravin 2024 für eine weitere literarische Sensation aus der Steiermark. Die Kritik lobte den rauschhaften Rhythmus und die ‚Überwältigungsästhetik‘ seiner Sprache“, so die Jury zum Hauptpreisträger. In der neuen Ausgabe der manuskripte veröffentlicht er nun eine neue Erzählung, die qualitativ nahtlos an sein erstes Buch anschließt. „In Der Ikonoklast entfesselt Oravin einen Bildersturm, eine wahre Ode ans Schauen und Geschaute, die uns in ein flimmerndes Halbdunkel entführt, in dem digitale Träume und harte Fakten nicht mehr voneinander zu unterscheiden sind“, so Valerie Fritsch.

Christoph Hartner (Kronen Zeitung), Andreas Unterweger (manuskripte-Herausgeber), Hans Roth, Valerie Fritsch, Julian Kolleritsch und Bernd Melichar (Kleine Zeitung) mit Bildern der Preisträger (v. l.)
Foto: manuskripte

Preisgeld wurde aufgestockt

Die mit je 3.000 Euro dotierten Förderpreise gehen heuer an Katrin Köhler, die „an der Nahtstelle zwischen Lyrik und Prosa schwindelerregende Ordnungssysteme aus bildhafter, dichter Sprache erschafft“, und Simon Skrepek, dessen „Prosa einen finsteren Sog entwickelt, in dem sich originelle Ideen und erzählerische Kompetenz zu einem kafkaesken Panoptikum fügen“, so die Jury. Die Preisträger werden am 10. November im Minoritensaal Graz von Kulturlandesrat Karlheinz Kornhäusl ausgezeichnet.