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Kraftvoller Saisonauftakt an der Oper Graz

Idomeneo – die Eröffnungspremiere der Saison! Foto: Ingo Petramer

Zerrissen zwischen Sehnsucht nach Frieden, Vaterliebe und Staatsraison: Intensive Seelenstudien, große Chornummern und farbenreiche Orchesterwogen verbindet der junge Wolfgang Amadeus Mozart in „Idomeneo“ zu einem eindrucksvollen Musiktheater.

Idomeneo ist Heimkehrer, König und Vater. Nach zehn Jahren im Trojanischen Krieg segelt der kretische Herrscher in die Heimat zurück. Doch anstatt hier endlich Frieden zu finden, wird Idomeneo mit einem Konflikt konfrontiert, für den es keine Lösung zu geben scheint: Vor dem sicheren Hafen gerät er in einen Sturm und schwört in Todesangst Neptun, ihm den ersten Menschen zu opfern, der ihm an Land begegnet. Er überlebt – doch jener Erste ist sein eigener Sohn. Damit beginnt eine Zerreißprobe zwischen Vaterliebe und Staatsraison, die uns auch 244 Jahre nach der Uraufführung ungebrochen nahegeht. Der Stoff aus der griechischen Mythologie beflügelte den 24-jährigen Mozart zu einem Werk, das ihn als brillanten Musikdramatiker ausweist. Auf der unbedingten Suche nach dramatischem Ausdruck dringt er in seelische Tiefen vor, zeichnet faszinierende Charakterbilder und entwirft eine Musik von atemloser Dramatik, die jeden Takt seiner Lieblingsoper durchzieht. Nahezu sinfonisch lässt der Komponist das Orchester aufbranden, durchleuchtet die Protagonisten bis ins Mark und kontrastiert große Chornummern mit emotional bis zum Zerreißen gespannten Arien. Die Musik wogt und braust in aufregenden Orchesterfarben, gischtet und leuchtet wie das Schicksalsmeer, das die Handlung trägt. Am Pult der Grazer Philharmoniker ergründet Dirigent Johannes Braun Mozarts nuancenreiche Partitur.

Werk von brennender Gegenwart

Durch dieses Meer der Emotionen navigiert Regisseur Philipp Westerbarkei, der sich mit seiner Inszenierung erstmals an der Oper Graz vorstellt. Gemeinsam mit Ausstatterin Tatjana Ivschina formt er archaisch anmutende Bilder und richtet den Blick auf die untrennbare Wechselwirkung zwischen Krieg und Menschsein und auf die zerstörerische Kraft des Krieges für Gesellschaft wie Individuum. So erweist sich Mozarts erste große Oper als ein faszinierendes Werk von brennender Gegenwart.               

Premiere: Samstag, 27.9.2025, 19 Uhr Oper Graz
Ticketzentrum: Kaiser-Josef-Platz 10, 8010 Graz, www.ticketzentrum.at