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Barocke Pracht, alpine Gipfel und Grenzgeschichten

Am Hauptstandort der STEIERMARK SCHAU 2025 Schloss Eggenberg sind Werke von Klaus Lang, Erwin Wurm und Hubert Schmalix zu hören bzw. zu sehen Foto: UMJ/Bildrecht, Wien, 2025

Drei Pavillons, drei Blickwinkel, eine Ausstellung: Die STEIERMARK SCHAU 2025 spannt ein Panorama der Kunst – und eine Frage, die bleibt: History Repeating?

Die STEIERMARK SCHAU 2025 beleuchtet am Hauptstandort Schloss Eggenberg zum 400-Jahr-Jubiläum die Geschichte der Eggenberger und wird durch drei Pavillons ergänzt, die unter dem Titel History Repeating? die Krisenzeit des Barocks rund um Schloss Eggenberg thematisieren und Parallelen zu aktuellen globalen Herausforderungen aufzeigen. Vor Schloss Eggenberg empfängt ein Pavillon die Besucherinnen und Besucher mit Musik: Inspiriert von den Klängen des historischen Eggenberger Hofs, hat Klaus Lang neue Kompositionen geschaffen. Dazu gesellt sich Erwin Wurms Skulpturenensemble. Ihre Haltung und Gesten wirken prachtvoll und zugleich brüchig, als sei ihr seelisches Fundament ins Rutschen geraten. Ummantelt wird der sogenannte Musik-Pavillon von Vorhangwänden, die ein monumentales digitales Gemälde von Hubert Schmalix zeigen: übergroße Emojis, Blicke und Gesten, die aus dem Chatfenster ins Hier und Jetzt übertragen wurden. Architektur und Atmosphäre zitieren die barocke Theatralik und die Leichtigkeit eines Gartenpavillons – entworfen vom Grazer Büro studioWG3, das auch den beiden anderen mobilen Ausstellungsräumen ihre Form gegeben hat.

Der Alpen-Adria-Pavillon zeigt u.a. Arbeiten von Lena Violetta Leitner (r.) und Andreas Heller Foto: UMJ/Bildrecht, Wien, 2025

Die Schönheit der Alpenlandschaft

Die zentrale Arbeit im Steiermark-Pavillon, der derzeit in Leoben zu sehen ist, ist ein stilisiertes, farbenprächtiges Gebirge, das sich über 180 m² erstreckt. Es ist die letzte große Arbeit des erst kürzlich unerwartet verstorbenen Malers Herbert Brandl. Die künstlerischen Beiträge von Constantin Luser, Plateau Residue, Karoline Rudolf, Antonia Jeitler und Mito Gegič stellen Fragen nach der Beziehung zwischen Tradition und Moderne, Vergangenheit und Gegenwart – und nach dem Menschen im Spiegel der Geschichte.

Über die Grenzen hinweg

Mit dem Alpen-Adria-Pavillon überschreitet die STEIERMARK SCHAU die Landesgrenzen und schlägt eine kulturelle Brücke nach Ljubljana. Die Alpen-Adria-Region, verbunden durch Geschichte und getrennt durch Konflikte, wird hier zum Resonanzraum für künstlerische Positionen zu Migration, Identität und territorialem Anspruch (Lena Violetta Leitner, Andreas Heller, Michael Pöllinger, Milica Tomić, Franz Kapfer). Auch kulturelle Ursprünge werden befragt – etwa in den Arbeiten von Total Refusal und Christof Neugebauer.            

Für den Steiermark-Pavillon hat Maler Herbert Brandl ein 180 m² großes installatives Gemälde geschaffen
Foto: UMJ/Bildrecht, Wien, 2025

Ambition & Illusion. History Repeating?
Musik-Pavillon im Schlosspark Eggenberg: bis 2.11.2025
Steiermark-Pavillon in Leoben: bis 31.10.2025
Alpen-Adria-Pavillon in Ljubljana: bis 12.10.2025
Kuratiert von Günther Holler-Schuster
www.steiermarkschau.at