Programmtipps zum steirischen herbst ’25: Viele Projekte der heurigen Festivalausgabe wenden sich dem künstlerischen Erbe des Antifaschismus zu, der auch die frühen Jahre des Festivals prägte.
Eröffnung in Graz
LIGNAs Audio-Performance ist eine choreografierte Reise durch kollektive Erfahrung, politische Systeme, Massenphänomene und Freiheitsbegriffe. Im Anschluss hält Ekaterina Degot die Eröffnungsrede.
18.9., 17 Uhr, Freiheitsplatz, Teilnahme frei, Anmeldung erforderlich unter: www.steirischerherbst.at
Anschließend:
Tribute to Kurt Jooss’s „Green Table“ (2025)
Manuel Pelmuș greift ein berühmtes Antikriegsballett von 1932 auf. Das Solo für Frédéric Gies sucht nach den choreografischen Mitteln, die wir zur Auseinandersetzung mit unserer politischen Gegenwart brauchen.

Hot Sotz (2025)
Bekannt für seine provokante Mischung aus Performance, Musik, Tanz und bildender Kunst, hinterfragt Ivo Dimchev in seinem Grazer Debüt spielerisch soziale Normen, Identität und Alltagslügen. Anschließend Eröffnungsparty.
18. & 19.9., 20.30 Uhr, Helmut List Halle, 20/16 Euro (Doppelabend), ab 18 Jahren
Ausstellung im BAU
Die Ausstellung der heurigen Ausgabe findet in der ehemaligen Destillerie Bauer statt, die für die Dauer des Festivals auf den Namen BAU getauft wurde. Die Schau mit zahlreichen neuen Auftragswerken verwandelt dieses labyrinthische Gelände in eine Metapher für eine polarisierte Gesellschaft, die dennoch glaubt, „in einem Boot“ zu sitzen.
20.9.–12.10., Di–So 11–19 Uhr
BAU, Prankergasse 29–31, 8020 Graz
Eintritt frei

Nie wieder Friede (nach Ernst Toller) (2025), Helga Lázár
Mit virtuosem Puppenspiel inszeniert Helga Lázár Ernst Tollers Nie wieder Friede (1934–36) bitterböse Antikriegskomödie als absurdes Endzeit-Varieté.
26. & 27.9., 20 Uhr, Orpheum
Performance, in deutscher Sprache
20/16 Euro, ab 14 Jahren
ERBEN – Wer kriegt das Haus? (2025)
Theater im Bahnhof und Das Planetenparty PrinzipZwei freie Theaterensembles aus Graz haben einen Pakt geschlossen, um sich hier dem Thema Erben zu stellen. Sechzehn Menschen. Wer ist wie reich? Wer wird voraussichtlich wie viel erben? Was wäre gerecht, und wer kriegt das Haus?
9., 10., 11.10., 20 Uhr
Helmut List Halle (Halle D)
Performance, in deutscher Sprache
20/16 Euro
herbst Friedensgespräche
Die Begegnungen erlauben es zwei Teilnehmenden, einander zu ihren Positionen zu befragen. Das Publikum stimmt am Ende darüber ab, ob gemeinsam Fortschritte gemacht wurden. Eintritt frei.
20.9., 18 Uhr: Game Over for Contemporary Culture?
Stefan Heidenreich vs. Ana Teixeira Pinto
Orpheum Extra
26.9., 18 Uhr: Wo stehen die Konservativen eigentlich?
Ed. Hauswirth vs. Claudia Unger
Forum Stadtpark
3.10, 18 Uhr: Mit Sicherheit in den Krieg?
Philipp Eder vs. Ilija Trojanow
Forum Stadtpark
Das herbstkabarett als Highlight im Festivalprogramm
Humor, Satire und beherzte Gesellschaftskritik befeuern erneut den Forum-Stadtpark-Keller. In drei bunt gemischten Doppelshows lädt das herbstkabarett das Publikum ein, sich mit toxischen Vorurteilen, kleinen Sünden und kollektiven Vaterkomplexen auseinanderzusetzen.
Liina Magnea – Lottery Paradox / Fiasco (2025)
Mit Musik, Spoken Word und Bühnenkulissen inszeniert Liina Magnea eine sowohl verstörend vertraute als auch seltsam verführerische Krise.
Seven Trials Theatre Troupe – The Present: A Bouffon Show (2025)
In einer schrägen Spielshow verführen zwei spitzbübische Clowns dazu, alle Facetten von Begierde und Gier zu erkunden. Wer möchte nicht gerne alles auf einmal haben? Und woher kommt überhaupt das tiefe Verlangen, Dinge zu besitzen?
26. & 27.9., 20 Uhr

Foto: Gordon Eszter
Charlotte Gash – The Gash Club (2025)
Humor, Satire und Absurdität bilden in Charlotte Gashs Shows eine Einheit. In The Gash Club blickt sie in die Zukunft und erzählt zugleich von aktuellen Ereignissen: Die Ururenkelin der Künstlerin hat den Keller des Forum Stadtpark in eine illegale Kleinkunstbühne verwandelt. Das Publikum und sie selbst haben sich hineingeschlichen, um sich eine der monatlichen Aufführungen anzusehen und sich vor der Tyrannei eines Regimes zu verstecken, das das Kabarett verboten hat.
Zaid Alsalame – 1.000 Euro und eine Nacht (2025)
Was ist etwas wert – ein teures Auto, gute Sitten, ein schönes Selbstbild? Zaid Alsalames Show nutzt eine uralte Geschichte, um das Zusammenleben in der heutigen Zeit zu hinterfragen.
3 & 4.10., 20 Uhr

Foto: Johannes Gellner
Edwin Ramirez – Run Daddy Run: Graz Edition (2025)
Edwin Ramirez begibt sich auf ebenso humorvolle wie berührende Suche nach Vaterfiguren.

Lau Lukkarila – Confessions of an Ex-Perfectionist (2025)
Lau Lukkarilas Kabarett bewegt sich zwischen autobiografischer Radiosendung und Wohnzimmerkonzert, zwischen Beichte und Gutenachtgeschichte. An diesem Abend geht es um Storys wie verkrustete Wunden.
10. & 11.10., 19 Uhr
Forum Stadtpark (Keller)
Stadtpark 1, 8010 Graz
20/16 Euro pro Abend (Doppelabende: 2 Künstler*innen pro Abend)
Ab 14 Jahren
Programm: www.steirischerherbst.at