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Neuer interdisziplinärer Resonanzraum

Johann Baumgartner Foto: Conny Leitgeb

Johann Baumgartner, künstlerischer Leiter im Steiermarkhof, über kommende Ausstellungen im Steiermarkhof und kulturpolitische Entwicklungen im Land Steiermark.

Welche Highlights erwarten das Publikum im Herbst?

In einer Gegenwart, die von tiefgreifenden Umbrüchen an oftmals unerwarteten gesellschaftlichen, kulturellen und individuellen Schnittstellen geprägt ist, rückt die diesjährige Herbstsaison zwei zentrale Ausstellungen in den Fokus. Am 11. September eröffnet die Personale von Herbert Soltys, die mit dem Titel Serienbrüche das Thema kritisch beleuchtet. Danach widmet sich die große Künstlerhof-Schau anlässlich des 150. Geburtstags von Rainer Maria Rilke dem Thema Achtsamkeit. Die Ausstellung eröffnet somit einen interdisziplinären Resonanzraum zwischen Literatur, bildender Kunst und gegenwärtiger Daseinsreflexion.

Sie waren sieben Jahre lang im ORF-Publikumsrat mit Ihrer Expertise für Kunst und Kultur tätig. Was ist in dieser Zeit in Hinblick auf Berichterstattung in den einzelnen Bundesländern gelungen?

Der ORF ist nicht nur ein wichtiger Berichterstatter, sondern auch ein bedeutender Produzent und Auftraggeber der heimischen Kulturszene. Dabei lagen mir die Förderung der regionalen Kulturberichterstattung sowie die Entwicklung neuer Vermittlungsformate, beispielsweise auf der ORF-Streaming-Plattform, am Herzen. Wichtig ist mir eine stärkere Reflexion von Kunst und Kultur in der Gesellschaft sowie ihrer Querverbindungen zu anderen Lebensbereichen.

Sie sind Teil des in diesem Jahr neu zusammengestellten Kulturkuratoriums des Landes Steiermark. Wie erleben Sie die Arbeit im Gremium?

Entgegen der in einzelnen medialen Darstellungen suggerierten Zuspitzungen ist das Gesprächsklima im Kulturkuratorium von konstruktivem Dialog und professioneller Zusammenarbeit geprägt. Das Gremium ist mit einer Vielzahl ausgewiesener Expertinnen und Experten besetzt, deren Fachkompetenz wesentlich zur Qualität der Entscheidungsprozesse beiträgt. Unter dem Vorsitz des ehemaligen Kulturlandesrats Christian Buchmann, der das Kuratorium mit strategischer Weitsicht und ausgeprägter Wertschätzung leitet, werden sämtliche Beschlüsse im Konsens und mit einstimmiger Zustimmung gefasst.