Start Featureshome Kunst zwischen Erinnerung und Systemkritik

Kunst zwischen Erinnerung und Systemkritik

Milica Tomić bewegt sich mit ihrer Kunst zwischen Erinnerung und Systemkritik Foto: J.J.Kucek

Die Ausstellung „On Love Afterwards“ öffnet Raum zur aktiven Auseinandersetzung mit drängenden Fragen nach Mut, Erinnerung, politischer Gewalt und sozialen Ungleichheiten.

Durch künstlerische Recherche und kollektive Praxis greift Milica Tomić, geboren in Belgrad und seit 2014 Vorständin des Instituts für Kunst an der Technischen Universität Graz, Themen wie Verantwortung, Sichtbarkeit und Ungerechtigkeit auf und beleuchtet sie aus verschiedenen Blickwinkeln. Sie entschlüsselt historische Ereignisse, die mit der politischen und sozialen Realität der Region des ehemaligen Jugoslawiens und den heutigen Umständen verbunden sind. Die Einzelausstellung im Kunsthaus Graz – kuratiert von Irena Borić und Andreja Hribernik – präsentiert eine Auswahl an Werken aus dem 30-jährigen Schaffen der Künstlerin, die durch Archivmaterial erweitert und ergänzt wird. Die fließende und nicht genau definierte Grenze zwischen ihrer künstlerischen Arbeit und Forschung spiegelt sich im Konzept der Ausstellungsarchitektur wider, die Hintergrundinformationen und Einblicke in ihre individuelle und kollektive Praxis bietet.

Milica Tomić, On Love Afterwards, 2020, Wien
Foto: Veljovic

On Love Afterwards

Der Titel der Ausstellung führt bewusst das Konzept der Liebe ein, das auf den ersten Blick kaum mit Werken in Einklang zu bringen ist, die von politischem Widerstand, politischen Verbrechen, Völkermord und Ausbeutung handeln. Liebe wird hier als Gegensatz dazu gezeigt, eine neue Sprache oder ein neues Denken für die schwierigen Themen und Ereignisse zu finden, die unsere Gegenwart bestimmen. Andreja Hribernik, Leiterin des Kunsthaus Graz: „Wir zeigen die Ausstellung von Milica Tomić in Graz in einer Zeit, in der die Stadt ein großes Trauma erlebt hat und dieses verarbeiten muss. Zudem ist die weltpolitische Lage von zunehmender Gewalt, bewaffneten Konflikten und der Erosion demokratischer Werte geprägt. Mit dieser Ausstellung möchten wir einen Beitrag zum gesellschaftlichen Diskurs leisten und ein Zeichen setzen – für Dialog, Empathie und die Notwendigkeit von Abrüstung.“         

Die Ausstellung On Love Afterwards ist ein Versuch, Themen wie Verantwortung, Sichtbarkeit und Ungerechtigkeit durch Kunst zu öffnen und anzusprechen
Foto: J.J.Kucek

Milica Tomić. On Love Afterwards
Kuratiert von Andreja Hribernik und Irena Borić
Zu sehen bis 12.10.2025
Kunsthaus Graz, Space01
Lendkai 1, 8020 Graz
www.kunsthausgraz.at