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Ein Golf voller Schönheit

UmbertoD'Aniello

Seit jeher war der Golf von Neapel Inspirationsquelle für Maler, Schriftsteller und Komponisten.

Text: Stefan Zavernik

Vermutlich ist die Gegend rund um den Golf von Neapel das Sinnbild des Dolce Vita schlechthin. Schon im alten Rom galten die Amalfiküste und die Inseln vor Neapel als irdisches Paradies. Entlang der Küste sind es Dörfer wie Positano, Ravello oder Amalfi, die zum Mythos beitragen. Einen göttlichen Steinwurf von ihnen entfernt, liegen die Inseln Capri und Ischia. Künstler zog es schon immer an diese Orte. Richard Wagner soll in Ravello die Idee zu einem Bühnenbild seiner Oper Parsifal gekommen sein. Picasso galt als „Positano-süchtig“. Und der amerikanische Schriftsteller Trueman Capote verewigte die Insel Ischia in einer seiner legendären Reisereportagen.

Einige der schönsten Seiten Ischias werden den Gästen des San Montano Resort & Spa am Serviertablett präsentiert

Ischia, die grüne Insel

Ischia ist die größte Insel im Golf von Neapel. Im 19. Jahrhundert war sie beliebtes Reiseziel des Adels. Mit Beginn des 20. Jahrhunderts machte sie sich als Künstlerkolonie für Maler, Schriftsteller und Musiker einen Namen. Als Drehort erlangte sie unter anderem durch Filme wie Nur die Sonne war Zeuge mit Alain Delon Kult-Status. Das Geheimnis ihres Zaubers ergründet sich aus ihrer explosiven Vergangenheit. Eine der gewaltigsten Eruptionen aller Zeiten ließ Ischia aus dem Meer auftauchen und segnete sie mit zahlreichen Vorzügen. Weit über 100 Thermalquelle sprudeln aus jenen Bruchstellen, aus denen einst Lava austrat.

Spektakuläre Lage: Das Borgo Santandrea an der Amalfiküste

Die wohltuende Wirkung dieser heißen Quellen wussten bereits die alten Griechen zu schätzen. Auch heute noch sind sie ein guter Grund, um nach Ischia zu kommen. Neben dem unter Inselbewohnern beliebten Negombo Park, einer weitläufigen Thermalwasseranlage mit unzähligen unterschiedlich temperierten Pools inmitten einer prächtigen Parkanlage voller Palmen und tropischer Pflanzen, sind es in erster Linie exklusive Hotels, die den Kurtourismus heute zum Erlebnis machen. Darüber hinaus ist es die Landschaft mit ihrer spektakulären Pflanzenwelt, die Ischia ein Alleinstellungsmerkmal beschert. Die einzigartigen Böden und unterschiedliche Mikroklimas machen die Insel zu einem Garten Eden. Das grüne Kronjuwel der Insel heißt La Mortella. Die Parkanlage wurde in den 50er Jahren von Susanna Walton, der Frau des berühmten englischen Musikers William Walton angelegt. Als Architekt wurde der angesehene englische Gartengestalter Russel Page gewonnen. Über 50 Jahre lang wurde an der Anlage gearbeitet, um sie zu dem werden zu lassen, was sie heute ist: der angeblich schönste Garten Italiens. Mehr als 3.000 verschiedene Pflanzenarten aus der ganzen Welt gedeihen hier. Ein Teil des Parks gleicht einem tropischen Regenwald, der andere beherbergt vorwiegend mediterrane Pflanzenarten. In den Sommermonaten finden regelmäßig Konzerte mit jungen Musikern statt.

Die Amalfiküste zählt zu den malerischsten Kulissen Italiens

Einige der schönsten Seiten Ischias werden den Gästen des San Montano Resort & Spa am Serviertablett präsentiert. Das Hotel liegt in der Region Lacco Ameno, am Gipfel des Monte Vico, umgeben von einer drei Hektar großen Parkanlage mit hunderten Zitronenbäumen, mediterranen Kräutergärten und tropischen Pflanzen. Gäste genießen atemberaubende Aussichten auf den Golf von Neapel und den gewaltigen Mount Epmeo, dem größten Berg der Insel, der einst ein mächtiger Vulkan war. Ihnen zu Füßen liegt die malerische San-Montano-Bucht mit ihrem wundervollen Strand. Verschrieben hat sich das Resort dem luxuriösen Kurtourismus. Seine Gäste genießen einen hauseigenen Thermalpark und betörende Spa-Behandlungen. Zu den Signature-Treatments zählt eine Massage mit Zitronenölen inmitten der hauseigenen Zitronenhaine. Abgerundet wird das Wohlfühlprogramm von zwei grandiosen Restaurants. Dem Franco-Restaurant, in dem die traditionelle Fischküche der Insel im Mittelpunkt steht. Klassiker wie Oktopus-Salat mit Kräutern und Zitronenzesten, Linguine mit frischem Seeigel oder gegrillte Fische bleiben seinen Gästen nicht minder in Erinnerung wie der umwerfende Ausblick auf den Hafen Ischias und die Nachbarsinsel Procida. Im Restaurant Veranda wird Ischias Küche auf besonders elegante Weise interpretiert.

Zu den Signature-Treatments des San Montano Resort & Spa zählt eine Massage mit Zitronenölen inmitten der hauseigenen Zitronenhaine

Ischia ist jene Insel im Golf von Neapel, auf der die Zeit eigentümlich langsamer zu vergehen scheint als überall anders. Dem legendären amerikanischen Autor Truman Capote, der einige Monate auf Ischia verbrachte, wurde diese Erkenntnis schon bei seiner Ankunft bewusst. Als er die Fähre verließ, fiel seine Uhr zu Boden und zerbrach; in seiner Reisereportage schreibt er: „Es war klar, dass Ischia kein Ort der gehetzten Stunde sein würde …“ Eine Eigenschaft, die sich Ischia bis heute bewahren konnte.  

Malerische Sehenswürdigkeit Amalfi

Jener Ort, der der gesamten Küste ihren Namen verliehen hat, zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe. Einst als eine der ersten epochemachenden Seemächte Italiens von großer politischer Bedeutung, ist das Küstendorf heute vor allem als malerische Sehenswürdigkeit weltberühmt. Seine Lage ist spektakulär und wurde von Malern im Laufe der Geschichte unzählige Male auf der Leinwand festgehalten. Amalfi hat nur einen großen Nachteil, sein Mythos hat es zu einem Dolce Vita-Mekka für Italienfans aus der ganzen Welt werden lassen. Das Ergebnis sind Touristenmassen, überbuchte Hotels und Restaurantreservierungen, die man am besten schon Monate vor seinem Aufenthalt in Angriff nehmen sollte.

Luxus pur: Die Zimmer und Suiten des Borgo Santandrea

Dennoch bleibt es nachvollziehbar, warum sich etwa US-amerikanische Amalfi-Pilger gerne für 12 Stunden in den Flieger setzen, um hier Cappuccino zu trinken. Die Gegend rund um den kleinen Ort mit ihren spektakulären Felsklippen, dem türkisblauen Meer und dem strahlenden Himmel ist optisch einfach ein Non-Plus-Ultra der Extraklasse. Amalfi-Feeling pur, wie man es sich in seinen kühnsten Dolce-Vita-Fantasien nicht pittoresker ausmalen könnte, gibt es im neuesten High-End-Luxushotel der Küste. Mit dem Borgo Santandrea haben sich zwei Hoteliersfamilien ihren großen Traum erfüllt und zugleich einen Traum von Amalfi für ihre Gäste verwirklicht. Vier Jahre wurden in den Umbau eines Hotels aus den 1960ern investiert. Das ultimative Ziel dabei war es, eine Atmosphäre zu schaffen, in der sich Besucher nicht als Gäste eines Hotels fühlen würden, sondern als Gäste in einer privaten Villa am Mittelmeer. Das Resort liegt wenige Minuten außerhalb der Ortes Amalfi auf einer Klippe. Vom Haupthaus aus erstreckt es sich über eine vertikale Gartenanlage bis hinunter zu seinem eigenen Privatstrand mit Beachclub. Vom Konzept her ist es als kleines Dorf angelegt. Von vielen der gerade einmal 45 Zimmer und Suiten gelangen die Gäste direkt in den terrassenförmig angelegten Park. Der Duft von Zitronen und Blumen liegt in der Luft, die Aussicht ist aus jedem Winkel der Anlage so dermaßen spektakulär, als würde man sich in einer surrealen Instagram-Kulisse bewegen. Auch das Innenleben des Hotels ist eine Augenweide. Inspirationen fanden die Eigentümer einerseits in der Geschichte und Tradition der Region. Muster und Farbgebung der zahlreichen Fliesenböden erinnern an die Tradition des alten Pompeji. Das Design ist zugleich auch eine Hommage an den italienischen Architekten und Designer Gio Ponti. Die Inneneinrichtung ist eine Mischung aus Vintage-Möbeln der Besitzer und Spezialanfertigungen – alles made in Italy. An den Wänden des Haupthauses und in den einzelnen Zimmern und Suiten hängen Fotoarbeiten, die unzählige Highlights aus der gesamten Region dokumentieren. Vier Restaurants sorgen für geschmackliche Glücksgefühle. Im Alici, der kulinarischen Hauptattraktion, schweben seine Gäste über dem Meer und tauchen zugleich tief in die Geschmackswelten der Küstenwelt ein. Hollywoodesker könnte ein Amalfi-Aufenthalt auch in einem Filmstudio nicht erfunden werden.                     

Foto: Gianni de Gennaro