Neue Publikation von EPekA-Austria: Michael Petrowitsch präsentiert einen Jahresabschlussbericht zum besseren Verständnis künstlerischer Praxis.
Power, corruption & lies war das zweite Studioalbum der Band New Order aus dem Jahr 1983. Diese Anleihe suggeriert bereits den Wunsch von Michael Petrowitsch nach popästhetischer Brechung der sensiblen Fragestellung, wie korrumpiert Politkunst ist. Sein von Land Steiermark und Stadt Graz gefördertes, neuestes Projekt setzte sich über den Jahreslauf 2025 deshalb mit der Frage auseinander, welche politische Wirkmacht Kunst heute noch hat. Nun wird der gleichnamige Katalog präsentiert. Die Fragestellung? Wie zeitgemäß ist proaktives Handeln in einem künstlerischen Prozess, der darauf abzielt, „Veränderung“ herbeizuführen? Autoren und Künstler wie Robert Krenn haben hierfür neue Texte und Arbeiten entwickelt. Krenn formulierte in seiner Antwort eine über den ganzen Herbst im Stadtbild von Graz sichtbaren Plakatintervention. MEHR HÄRTE, so der Titel, hat eine eigene Sprache der Systemkritik und war mehr als selbige. Mit zehn verschiedenen Porträts, aufgenommen von Walter Luttenberger in weitgehend aggressiver Mimik, antwortet dieser auf hingeworfene Fragen der in der kapitalistischen Verwertungslogik gesellschaftlich relevanten Dinge im Zusammenleben. Um mit Guy Debord in Abwandlung eines Zitats von Theodor W. Adorno („Es gibt kein richtiges Leben im falschen“) zu sprechen: In der wirklich verkehrten Welt ist das Wahre ein Moment des Falschen. Die Fragen bleiben, die Antworten jedoch sind vielfältig, wie im vorliegenden Band zu beweisen war.













