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Bewegte Poesie am interaktiven Tanzteppich

„Pop-Up-Garden“, das neue Tanztheaterstück im Salon Stolz, verbindet zeitgenössische Musik mit abstrakter Ästhetik Foto: Edi Haberl

Im Salon Stolz werden Geschichten generationenübergreifend ertanzt und Musik spielerisch entdeckt. Wir sprachen mit Maria Lackner, Betriebsleiterin im Salon Stolz, über das neue Tanztheater „Pop-Up-Garden“.

Text: Wolfgang Pauker

Im Salon Stolz wird Leben und Wirken des Grazer Komponisten Robert Stolz auf interaktive Weise nähergebracht. Was schafft man es, mehrere Generationen anzusprechen?

Wir sind ein Ort für alle Menschen, die sich mit Musik und Tanz auseinandersetzen wollen, und versuchen, Barrieren aktiv abzubauen. Die Vielfalt unserer Zielgruppen spiegelt sich sowohl in den Angeboten im Ausstellungsraum als auch im Programm wider. Ein gutes Beispiel ist unsere Konzertreihe „Zu Gast im Salon“ am Mittwoch: Sie findet am späten Nachmittag statt, dauert maximal eine Stunde, ist bei freiwilligem Eintritt zugänglich und deckt verschiedene Musikgenres ab. Der Konzertsaal ist zugleich Eingangsbereich der Seniorenresidenz – allein dadurch entsteht ein natürlicher Begegnungsraum zwischen den Generationen und unterschiedlichen Menschen. Unser Grundsatz lautet: Wir schließen niemanden aus und schaffen ein vielfältiges Angebot für alle.

Highlight ist das interaktive Tanztheater. Ein poetisches Abenteuer, bei dem Mittanzen erwünscht ist?

Ja! In unserem Tanztheater verschwimmen die Grenzen zwischen Bühne und Publikum. Alle sind eingeladen, Bewegungen am interaktiven Tanzteppich auszuprobieren – wer lieber nur zuschaut, kann das aber selbstverständlich auch. Es geht um das gemeinsame Erleben, nicht um Leistung.

Maria Lackner
Foto: KIMUS

Zwei Jahre lang wurde im Stück „Melodia“ das Leben von Robert Stolz tänzerisch erforscht. Nun feierte ein zweites Stück Premiere: „Pop-Up-Garden“. Worum geht’s?

„Melodia“ bleibt weiterhin jeden Samstag im Programm. Ergänzend dazu wird „Pop-Up-Garden“ freitags und sonntags gespielt. Es erzählt die Geschichte von „Viva“, die sich entschließt, einen trostlosen, vergessenen Ort in einen lebendigen Garten zu verwandeln. Mit Unterstützung anderer füllt sie ihn Schritt für Schritt mit Klängen, Blüten und Fröhlichkeit. „Pop-Up-Garden“ ist ein poetisches Tanztheaterstück über Freundschaft, das Willkommen-Sein und die Zuversicht, dass es niemals zu spät für einen Neuanfang ist.

Wollten Sie der Klassik ein zeitgenössisches Programm gegenüberstellen?

Wir erzählen in beiden Stücken vertanzte Geschichten: „Melodia“ führt in die Vergangenheit, erzählt die Geschichte von Robert Stolz und arbeitet mit klassischer Musik und konkreten Bildern – „Pop-Up-Garden“ blickt in die Gegenwart mit zeitgenössischer Musik und abstrakter Ästhetik. Gemeinsam bieten beide Stücke ein vielseitiges, generationenübergreifendes Gesamterlebnis.

Mit wem wurde das Stück entwickelt und wer tanzt es?

Die Grundidee stammt von der Compagnia TPO aus Prato/Italien. Gemeinsam mit unserem Team wurde die Geschichte weiterentwickelt und für den Salon Stolz adaptiert. Getanzt wird das Stück jeweils von zwei Tänzerinnen unseres siebenköpfigen Ensembles.

Foto: Lex Karelly

Wie wirkt sich der intime Rahmen auf das Publikumserlebnis aus?

Das Publikum ist nicht nur Beobachter, sondern Teil des Geschehens. Tanz und Musik werden „hautnah“ erfahrbar – mitsamt der Möglichkeit, sich selbst zu bewegen und einzubringen. Dieses gemeinsame Erleben schafft Verbundenheit und macht den Besuch so besonders.   

Tanztheater im Salon Stolz
Pop-Up-Garden: Fr & So, 16 Uhr
Melodia: Sa, 16 Uhr
Für Erwachsene und Kinder ab 5 Jahren, möglich mit englischen Untertiteln und in österreichischer Gebärdensprache

Salon Stolz
Theodor-Körner-Straße 67, 8010 Graz
www.salonstolz.at