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Die leuchtende Energie des Tanzes

Mit der Sommerausstellung „Zum Tanz“ würdigt das Greith Haus einen der eindrucksvollsten Künstler der österreichischen Moderne: Franz Grabmayr (1927–2015).

Im Zentrum der Sommerausstellung stehen Grabmayrs kraftvolle Tanzbilder, die ab den 1970er-Jahren unter anderem während Proben und Aufführungen der Wiener Oper entstanden sind. Mit diesen Arbeiten gelingt es ihm, die flüchtige Energie des Tanzes in leuchtenden Aquarellen, sensiblen Stoffarbeiten und monumentalen Ölgemälden einzufangen. Geboren 1927 in Kärnten und tief verwurzelt in Natur und Kultur, schuf Grabmayr ein Werk, das durch seine Unmittelbarkeit besticht. „Bewegung war für Franz Grabmayr nicht bloß Motiv, sondern essenzieller Ausdruck künstlerischen Schaffens. Seine Bilder tanzen selbst“, so Günther Holler-Schuster, Kurator der Schau, über den Künstler, der Ausstellungen selbst als Zeitverschwendung betrachtete.

Ein künstlerisches Einsiedlerleben

„Sein eigenes Leben und seine künstlerische Arbeit finanzierte Grabmayr durch direkte Verkäufe an treue Sammler und Sammlerfamilien, fast ohne Berührung mit dem Ausstellungs- und Galeriegeschehen. Das hat sich heute, knapp zehn Jahre nach seinem Ableben, nachdrücklich gewandelt. Der Einsiedler im Waldviertel und im Wiener Karl-Marx-Hof ist zu einem Referenzkünstler in Österreich aufgestiegen. Im gleichen Rang wie Maria Lassnig und Arnulf Rainer, mit denen er in den gleichen Jahren an der Akademie der Künste bzw. deren Umkreis, welcher wesentlich die Galerie St. Stephan war, studierte“, wie Robert Fleck, renommierter österreichischer Kunsthistoriker erzählt. 

Das Greith Haus bittet „Zum Tanz“

Kurator Holler-Schuster ergänzt: „Grabmayrs Malerei kann heute als Konsequenz des frühen Herbert ­Boeckl aufgefasst werden und gliedert sich somit in die Tradition der Naturabstraktion ein. Es sind vor allem Klaus Albrecht Schröder und Robert Fleck, die das Werk sichtbar und erfahrbar gemacht und es kontextualisiert haben: Schröder hat Grabmayr über lange Jahre gefördert und sein Werk mehrmals in der Albertina in Wien ausgestellt, Fleck hat den Künstler ebenso lange theoretisch begleitet.“ Von der Bedeutung seiner Malerei kann sich das steirische Publikum nun in der Schau „Zum Tanz“ im Greith Haus überzeugen – übrigens die letzte Ausstellung, die sich der 2022 verstorbene Autor Gerhard Roth, Initiator der Kulturinstitution in St. Ulrich, ausdrücklich gewünscht hat.    

Eröffnung: Fr, 13. Juni, 19 Uhr
Zu sehen bis 17.8.2025 (Mi–Sa, 10–18 Uhr)

Greith Haus
Kopreinigg 90, 8544 St. Ulrich in Greith
www.greith-haus.at