Die Grazer Märchenbahn führt in den neu gestalteten „Berg der Geschichten“ voll wunderbarer Bilderwelten und zauberhafter Klänge. Barbara Lamot, Betriebsleiterin der Märchenbahn, über den Relaunch und das Gefühl zu fliegen.
Text: Wolfgang Pauker
Sie ist DIE Kindheitserinnerung vieler Grazerinnen und Grazer: die Märchenbahn. Was macht den ungebrochenen Reiz aus?
Den Reiz macht aus, dass es ein extrem sinnliches Erlebnis ist, das man sonst nicht hat. Denn wann fährt man schon mit einem kleinen Zug in einen Stollen und hat all die besonderen Eindrücke, die dann auf einen einprasseln? Man hört Geräusche, es fliegen Funken, man spürt den Fahrtwind und als i-Tüpfelchen gibt es die zu erlebende Geschichte mit mehreren Stationen und durchdachter Inszenierung.
Seit 2012 betreibt das Team des Grazer Kindermuseums FRida & freD die Bahn, vergangenes Jahr wurde sie als „Berg der Geschichten“ komplett neu gedacht. Was hat sich verändert?
Nach unserer Übernahme 2012 haben wir die Bahn erst umfassend saniert und 2014 wieder eröffnet – mit neuer Konzeption, weil wir weg wollten von klassischen Märchenfiguren hin zu gänzlich neuen Märchenwelten. 2023/2024 haben wir dann eine durchgehende Geschichte über die Märchenwelten gelegt, dies vor allem aufgrund des Feedbacks, das wir bekommen haben. Wir wollen unsere Besucherinnen und Besucher noch stärker an der Hand nehmen und mittels einer durchgängigen Geschichte durch diese Märchenwelten führen. Drei Stationen wurden komplett erneuert und auch das Licht- und Tonkonzept wurde überarbeitet.

Foto: KIMUS
Wie nimmt das Publikum die neue Geschichte an und was sind die Highlights?
Der „Berg der Geschichten“ wird sehr gut angenommen, wir hatten 2024 das besucherstärkste Jahr seit unserer Übernahme. Die Highlights sind sicher die interaktiven Stationen, wie etwa die „Schatzhöhle“, wo man erst ein Sprüchlein sagen muss, bevor sich das Tor öffnet. Mein ganz persönliches Highlight ist der „Flug“, wo man von der Schatzhöhle weg von Musik begleitet nach einem Countdown von einem Zauberteppich abgeholt und dann zum „Orient“ – wie wir ihn nennen – befördert wird. Man hat wirklich das Gefühl zu fliegen.
Kinder sollen durch den Besuch angeregt werden, selbst Geschichten zu erdenken?
Kinder können ganz grundsätzlich mit kleinsten Dingen eigene Geschichten erschaffen und damit spielen. Und genau das wollen wir mit dem „Berg der Geschichten“ erreichen: Wir wollen anstupsen, sich in eine eigene Geschichte hineinzudenken. Hierfür werden die Kinder selbst zu den Helden und Heldinnen, die dieses Abenteuer im Berg erleben.

Öffnungszeiten bis Juni: Mo–So, 10.30–17.30 Uhr / Juli bis August: Mo–So, 9.30–18.30 Uhr
Ideal ab 4 Jahren, Online-Vorreservierung empfohlen. Die Temperatur im Berg beträgt ganzjährig 8 bis 12 °C.