Der neu gegründete Verein Kultur Inklusiv soll die Idee, den Zugang zu Kunst und Kultur für alle möglich zu machen, nachhaltig und fundiert für die Zukunft sichern.
Text: Lydia Bißmann
„Wie wir leben wollen“ lautete das Motto des Graz Kulturjahres 2020. Eines der Projekte war die Bildung des Netzwerks Kultur Inklusiv, das von der Akademie Graz und zahlreichen anderen Kulturinstitutionen ins Leben gerufen wurde. Das Netzwerk wuchs in den vergangenen vier Jahren stetig. Um die bisherige Arbeit und die künftige Weiterentwicklung des Netzwerks nachhaltig zu sichern, wurde Anfang 2024 der Verein Kultur Inklusiv gegründet. Zum Verein gehören 25 Institutionen, die aus dem Kulturbereich, aber auch aus anderen Bereichen wie Organisationen für Menschen mit Behinderungen oder Interessenvertretungen stammen. Neben dem Graz Museum, der Kunstuniversität Graz KUG und vielen anderen gehört unter anderen auch die Organisation LebensGroß dazu. Zum Europäischen Tag der Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen am 5. Mai gab es bereits 2023 und auch dieses Jahr kostenlos inklusive Kulturspaziergänge zu Grazer Kultureinrichtungen mit Improtheater, Führungen, Tanz und Kurzworkshops.
Ziele und Zielgruppen
Obfrau Sibylle Dienesch (Direktorin Graz Museum) sagt: „Das Netzwerk Kultur Inklusiv soll die aktive Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigungen in Kunst und Kultur, die in der UN-Behindertenrechtskonvention verankert und ein Menschenrecht ist, sichern. Künstler*innen mit und ohne Beeinträchtigung sowie Kulturschaffende aus den teilnehmenden Institutionen haben gemeinsam den Grazer Leitfaden für inklusive Kultur entwickelt, damit alle Menschen mehr von den Kulturangeboten erfahren, diese Informationen verständlich formuliert sind und sich Menschen mit und ohne Behinderung eingeladen und willkommen fühlen, an Kulturangeboten teilzunehmen und sich auch einzubringen. Damit sollen die Grazer und die steirische Kulturlandschaft inklusiver werden.“
In einem Manifest wurden diese Ideen als Ziele des Vereins formuliert und festgehalten. Als stellvertretender Obmann des Vereins sieht Matthias Grasser die Zukunft positiv, erkennt aber auch noch Handlungsbedarf: „Ich habe selbst eine Behinderung und engagiere mich seit 20 Jahren für inklusive Kultur. In den letzten Jahren konnte ich beobachten, dass sich viel weiterentwickelt hat. Dennoch würde ich mir wünschen, dass es mehr Projekte und Strategien gibt, um alle Menschen in der Gesellschaft einzubinden.“
Weitere Mitglieder von Kultur Inklusiv sind: das Kindermuseum FRida & freD, Die Brücke, das Theater Mezzanin, aXe Graz Inklusive Kultur & Körpertheater, das Universalmuseum Joanneum, die Akademie Graz, der Salon Stolz, TiB Theater im Bahnhof, Selbstbestimmt Leben Steiermark, <rotor> oder das InTaKt-Festival.
Möchten Sie Mitglied werden? Alle sind willkommen!
Infos unter www.kuin.at
