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Neue Kräfte für Vielfalt und Klarheit gesucht

studio Asynchromes Paraphrase auf einen Stahlbau der vorvorigen Jahrhundertwende Foto: HNS

Worum viele einen Bogen machen, dort sucht die Steirische Kulturinitiative künstlerische Antworten. Sie erlebt seit über 45 Jahren, dass das auch Künstlerinnen und Künstlern wichtig ist. Jetzt ist eine Runderneuerung angesagt.

Weder ihre Größe noch der Zeitgeist empfehlen Vielfalt, eher doch Spezialisierung. Sie selbst will jedoch, dass Lebendigkeit auch in ihren Programmen und Projekten zum Ausdruck kommen muss. Und zwar bei Kunstsparten genauso wie bei Themen. „Zurück von den Träumen“, so der Titel des tragisch früh verstorbenen Alexander Samy (Museum am Bach im kärntnerischen Ruden) für das jüngste KI-Projekt, könnte auch ein poetisches Motto für den langen Marsch der Steirischen Kulturinitiative sein. Mit anderen Worten: Die soziale Wirklichkeit, und nichts als sie, steht im Fokus der Kulturinitiative, ihre Methoden sind die Vielfalt.

Einladung zur aktiven Mitarbeit

Und das verlangt auch immer wieder neue Menschen – nicht nur Künstler*innen (über 1.000), sondern auch im Trägerverein selbst. Dort herrscht seit fast 30 Jahren eine im Kunstbetrieb seltene Kontinuität. Aber die Zahl selbst deutet schon an: Nichts dauert ewig. Also spricht die Steirische Kulturinitiative Kreative, an Kunst und Kultur lebhaft Interessierte an und lädt sie intensiv zur aktiven Mitarbeit und Verantwortung ein. Ab sofort soll auf der Basis von Bewerbungen, Interessensbekundungen usw. kommunikativ geklärt werden, was im Einzelnen und im Ganzen möglich ist.

Noch einiges vor sich

Trotzdem macht die ­künstlerische Arbeit keine Pause. Gerade sind zwei Projekte gelungen: das im historischen Gewächshaus des Botanischen Gartens situierte Projekt von studio Asynchrome (Marlen Leitner & Michael Schitnig), kuratiert von Edith Risse – sie musste sehr früh die erst am Beginn des Jahres übernommene Geschäftsführung der Kulturinitiative abgeben. Umgekehrt kamen im Kunsthaus Graz Ökonomie und Ökologie des Mode-„Geschäfts“ ans Licht. Lisa D. wird von der Steirischen Kulturinitiative seit Mitte der 1990er Jahre begleitet, nun eben gegen den unwürdigen noch immer expandierenden Mega-Industriezweig, der Versand- und Retourenlogistik. Eine Recherche-Reise zu Kreisläufen der anderen Art haben das Lebens- und Arbeitsduo Lisa D. und Wilfried Prantner, in diesem Fall mit Angelika Fink, hinter sich gebracht – und sie haben noch einiges vor sich.

Zusammennähen, was zusammengehört: Angelika Fink & Lisa D. im Kunsthaus Graz