Start Featureshome Das Festival der kleinen Kostbarkeiten

Das Festival der kleinen Kostbarkeiten

Der Freischütz in einer neuen Bearbeitung. Foto: Clara Wildberger

Von 8. bis 11. Juni steht die Genussregion um Straden und Tieschen wieder im Zeichen von großen Klassikern und der kleinSTkunst.

Ein kleines, feines Festival, veranstaltet von Theaterland Steiermark, wartet jedes Jahr mit drei großen Klassikern der Weltliteratur in außergewöhnlichen Inszenierungen an ebensolchen Orten auf. Den Auftakt macht heuer das Stück Aufzeichnungen aus dem Kellerloch von Fjodor Dostojewskij in der Inszenierung von Theater Quadrat. Ein Mann entzieht sich darin allen gesellschaftlichen und beruflichen Anforderungen, zerbricht alle persönlichen Beziehungen und zieht sich, von einer bescheidenen Erbschaft lebend, in eine kleine, heruntergekommene Wohnung am Rande der Stadt zurück, um über sich selbst und den Sinn des Lebens zu reflektieren.

In Piaf negativ wird die ungeheure Lebensgier, die sich in 47 Jahren Lebenszeit von Edith Piaf entäußert hat, durch ihre Chansons erzählt. Piaf hat die Höchstenergie des Verliebtseins radikal benutzt, um zu singen, hat Menschen gefunden wie kleine Vögel, sie aufgehoben, geliebt, gefordert, gefördert und sie, sobald sie selbstständig fliegen konnten, abgestoßen und sich weiter verliebt. Rommy Rabic singt 17 ihrer Lieder, Magnus Fürst spielt die Männer in 17 Liebesgeschichten, die im völligen Schatten eines Genies standen.

„Piaf negativ“
Foto: Tobias Huber

Volksliedhafte Melodien und bildgewaltige Musik, dunkle Romantik und eine zeitlose Geschichte über gesellschaftliche Zwänge bietet die Oper Der Freischütz, die zu den populärsten Werken der deutschen Opernliteratur zählt. Für seine musikdramatische Performance wagt das Künstler*innenkollektiv „accomplices“ mit einer Mezzosopranistin, einer Klarinettistin, einer Klangkünstlerin und einem Klaviervirtuosen unorthodoxe Ansätze, um den altbekannten Opernschinken zu zerlegen und experimentell anzurichten.

Der traditionelle Abschluss des Festivals, die „Lange Nacht der kleinSTkunst“, verspricht wieder den Genuss jeder Menge künstlerischer wie auch kulinarischer Kostbarkeiten. Internationale KünstlerInnen spielen, tanzen, singen und performen im 45-Minuten-Takt durch die LA NOTTE – die Nacht der Nächte – und diesmal (hoffentlich) auch wieder mit einem Kurz-vor-Mitternacht-Imbiss!       

Mi, 8.6., 20 Uhr
ARTigKLASSISCH I: Theater Quadrat,
„Aufzeichnungen aus dem Kellerloch“
Weingut Neumeister
Kronnersdorf 147, Straden

Do, 9.6.
10 Uhr: JUNG & ARTig: Theater Oberzeiring, „Oh, wie schön ist Panama“
KulturHaus Straden, Straden 60
20 Uhr: ARTigKLASSISCH II: HofTheater Höf//Präbach, „Piaf negativ“
Weinhof Locknbauer
Pichla 58, Tieschen

Fr, 10.6., 20 Uhr
ARTigKLASSISCH III: „Accomplices“ Wien/Graz, „Der Freischütz“
KulturHaus Straden, Straden 60

Sa, 11. 6., 19.19–23.59 Uhr
LA NOTTE 2.22 – Die „Lange Nacht“ der kleinSTkunst
Mit: Re.Actors Vienna, Alexander Hechtl, Ariane Oechsner, Chrissi Buchmasser, TubAffinity/Tobias Ennemoser und Dan Knopper

KulturHaus & KulturHausKeller Straden, Straden 60
Info & Reservierung: www.theaterland.at