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Room of fine arts

Martina Schafschetzy mit zwei Flags aus dem Jahr 2002 von Thomas Reinhold

Hanna Hollmanns Werke fügen sich nahtlos und fast organisch in die Sammlung der Galeristin Martina Schafschetzy ein, die sie seit gut einem halben Jahr im Palais Trauttmansdorff im ROOM OF FINE ARTS präsentiert.

Text: Lydia Bißmann

MIt der Ausstellung Expressive Poesie von Hanna Hollmann vertieft Martina Schafschetzy in der neuen Galerie ROOM OF FINE ARTS ihr gut konzeptioniertes Profil. Sie hat die erprobten und mit sehr viel positiver Energie aufgeladenen Räumlichkeiten von Gerhard Sommer übernommen, der aus Platzgründen auf 1.000 Quadratmeter in die Liebenauer Hauptstraße übersiedelt ist. Schafschetzy besuchte die Grazer Ortweinschule, studierte Kunstgeschichte und bringt viele Jahre Erfahrung aus dem Journalismus und der grafischen Konzeption mit. Sie sammelte bereits in jungen Jahren zeitgenössische österreichische Kunst und bietet diese nun seit September 2021 im Palais Trauttmansdorff auch zum Verkauf an. Ihre Kollektion umfasst verschiedene Arbeiten von Günter Brus, Thomas Reinhold, Wolfgang Ernst, sehr aktuelle Ölkreide-Bilder, Terragraphien, Lithographien sowie Schüttbilder von Hermann Nitsch, feine Zeichnungen von Oswald Oberhuber bis hin zu Werken von Otto Mühl, der etwa mit einem Prince-Charles-Siebdruck 1967 seinen Beitrag zur heimischen Pop Art beisteuerte. Schafschetzy mischt in ROOM OF FINE ARTS große Namen mit neuen, aufstrebenden Künstlerinnen und Künstlern, die sie mit treffsicherem und feinem Gespür ausmacht und ihnen eine Plattform in einer Privatgalerie bietet. Dieser Mix aus etablierten Kunstschaffenden und „mitreißenden Talenten“, deren Geschichten sie gekonnt miteinander verwebt, sorgt für Spannung und verleiht ihrer Galerie sprudelnde Dynamik mit viel Tiefgang.

Sinnlich und kraftvoll

Hanna Hollmann studierte Kunst in Berlin und London sowie Bühnenbild bei Bernhard Kleber und Malerei bei Christian Ludwig Attersee in Wien. Sie arbeitete mit Christoph Schlingensief und Elfriede Jelinek an Burgtheater-Produktionen in Wien mit, war Mitarbeiterin des OM Theaters von Hermann Nitsch und wurde bereits mit mehreren Förderungen und Preisen ausgezeichnet. Mit Hermann Nitsch ist sie auch privat verbunden, der neben Roman Grabner, Leiter des Grazer Bruseums, ein sehr berührendes Vorwort für den Ausstellungskatalog zu ihrer Werkschau Expressive Poesie beigesteuert hat. In Hollmanns Zeichnungen, Monotypien, Collagen und Drucken treffen fragmentarische Formen auf abstrakte Zeichensetzung. Ihre Arbeiten sind sinnlich und trotzdem am Punkt, oft anmutig oder zart, aber immer konsequent kraftvoll und voller Energie. Für die nächsten Personen-Ausstellungen hat Martina Schafschetzy die aus Island stammende Malerin, Fotografin und Objektkünstlerin Thelma Herzl sowie den in Graz geborenen Maler und Bildhauer Tillman Kaiser ins Auge gefasst. In der restlichen Zeit gibt sie mit Sammlerstücke die Möglichkeit, sich den einen oder anderen Herzenswunsch zu erfüllen.

Hanna Hollmann, aus der Serie Fish, 2015

Hanna Hollmann, Expressive Poesie
ROOM OF FINE ARTS, Bürgergasse 5,
Palais Trauttmansdorff, 8010 Graz
Laufzeit: noch bis 19.5.22, Öffnungszeiten: Mi–Fr, 11–18 Uhr und nach ­Vereinbarung

www.rofa.art