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Das Beste vom Besten

Foto: Flora P.

Lange Zeit war die Steiermark in erster Linie für ihre leichten, trockenen Weine bekannt. Seit einigen Jahren hat sich ein weiteres Aushängeschild etabliert: sogenannte Riedenweine.

Text: Stefan Zavernik

Sie stehen oftmals für das Beste, was ein Weingut zu bieten hat, und bringen das zum Ausdruck, was die Steiermark in der internationalen Weinwelt so erfolgreich werden hat lassen – Terroir, Klima und Handarbeit. Um die Philosophie hinter den Riedenweinen zu verstehen, braucht es einen Blick auf das DAC-Herkunftssystem der Steiermark. Das 2018 ins Leben gerufene DAC-Herkunftssystem gliedert die Steiermark in drei Weinbaugebiete. In die Südsteiermark DAC, die Weststeiermark DAC und das Vulkanland DAC. Darüber hinaus umfasst es drei unterschiedliche Qualitätsstufen, die pyramidenförmig zueinander in Beziehung treten und die Herkunft der Weine mit unterschiedlich scharfem Fokus zum Ausdruck bringen. Die Gebietsweine stehen für die breiteste Stufe der DAC Herkunftspyramide – für junge, frische und primärfruchtige Weine. Hier können die Winzer Traubenmaterial aus dem gesamten Weinbaugebiet verwenden, miteinander kombinieren und so die klassischen Merkmale des steirischen Weins hervorbringen.

Zumeist werden diese Weine im Stahltank ausgebaut und von Liebhabern aufgrund ihrer Jugendlichkeit geschätzt. Auf die Gebietsweine folgen die Ortsweine. Hinter ihnen steht die Idee, die Unterschiede der jeweiligen Gemeinden und Anbaugegenden engmaschig zum Ausdruck zu bringen. Handelt es sich etwa um einen DAC Ortswein Gamlitz, darf der Winzer das Traubenmaterial nur aus Weingärten dieser einen Gemeinde verwenden. Der Geschmack des Ortes wird so in den Vordergrund gespielt. Die Spitze der DAC-Pyramide bilden die Riedenweine, im Mittelpunkt stehen hier einzelne Weingärten und ihre Lagen. Jede von ihnen ist einzigartig und bietet dem Winzer einen eigenen Mikrokosmos, was Terroir, Lage und Klima betrifft. Man könnte sagen, jede Riede besitzt eine eigene Persönlichkeit, und es liegt am Winzer, diese so unverfälscht wie möglich zum Ausdruck zu bringen. Wem dieses Kunststück gelingt, wird einen großen Wein hervorbringen. „Steirische ­Riedenweine sind Weine, welche aus engsten Herkünften stammen. Sie werden ganz besonders vinifiziert und auch im Weingarten wurden sie mit größter Sorgfalt gehegt und gepflegt. Kurz gesagt: Das Beste vom Bestem vom Steirischen Wein im Glas und ein wunderbares Kosterlebnis“, bringt es der Geschäftsführer der Wein Steiermark, Werner Luttenberger, auf den Punkt.

Wie trinkt man Riedenweine?

Riedenweine sind in der Regel kräftige, gehaltvolle Weine mit etwas höherem Alkoholgehalt. Sie verfügen über hohes Lagerpotenzial und erreichen ihre optimale Trinkreife meist nach einigen Jahren im Keller. Um sie vollends genießen zu können, sollte man ihnen auch beim Verkosten Zeit geben und den Wein nach dem Öffnen etwas atmen lassen. Empfehlenswert sind bauchige Gläser und eine nicht zu kalte Trinktemperatur, dann können sich seine Aromen optimal entfalten.

www.steiermark.wine