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Lesefestival Gleisdorf: Der Buchfink fliegt online

Valerie Fritsch Foto: Jasmin Schuller

Der Buchfink, das Lesefestival der Region Gleisdorf, geht online! Insgesamt drei Lesungen, mit den renommierten AutorInnen Valerie Fritsch, Herbert Dutzler und Ingrid Brodnig, werden am 10., 12. und 14. Mai kostenfrei als Live-Stream zugänglich sein.

Auch das für Mai geplante Lesefestival der Region Gleisdorf namens Buchfink ist von den aktuellen Veranstaltungsabsagen betroffen. Nun werden Teile des Festivals online zugänglich gemacht. Der Buchfink darf 2020 nicht fliegen? Diese Tatsache wollte die Stadtgemeinde Gleisdorf als Veranstalter nicht so einfach hinnehmen. Deshalb hat man sich nach alternativen Veranstaltungsformaten umgesehen und will nun den digitalen Raum erobern. Der Gleisdorfer Literaturfrühling findet online statt!

Die dritte Auflage des Lesefestivals, welches alle zwei Jahre in Kooperation mit der Stadtbücherei Gleisdorf, der Öffentlichen Bücherei Nitscha und der Buchhandlung Plautz konzipiert und durchgeführt wird, kann freilich nur in reduzierter Form stattfinden. Die Programmpunkte der Kindergärten und Schulen der Kleinregion fallen zur Gänze aus. Die in der Festivalwoche angesetzte Prämierungsfeier zum ausgerufenen Lyrik-Bewerb, initiiert von der Kulturinitiative Fokus Freiberg, wird zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt. Die Chance B wird die Ergebnisse der durchgeführten Schreibwerkstatt vorab per Video aufzeichnen und ab Mitte Mai auf deren YouTube-Kanal zur Verfügung stellen. Drei der geplanten Lesungen für Erwachsene, mit den renommierten AutorInnen Valerie Fritsch, Herbert Dutzler und Ingrid Brodnig, werden nun via Live-Stream angeboten und können kostenfrei (300 Personen je Lesung) am PC, Laptop, Tablet oder Smartphone mitverfolgt werden, auch Interaktion ist möglich. Die Stadtgemeinde Gleisdorf freut sich sehr, mit dieser Online-Variante sowohl den AutorInnen, als auch den vielen Literaturinteressierten in und um Gleisdorf eine virtuelle Alternative bieten zu können. Auf ein Wiedersehen online!

Nähere Infos auf www.gleisdorf.at/buchfink-online!

Programm:

Online-Lesung zum Muttertag mit Valerie Fritsch

Sonntag, 10. Mai, 10.30 Uhr

„Herzklappen von Johnson & Johnson“: Alma und Friedrich bekommen ein Kind, das keinen Schmerz empfinden kann. In ständiger Sorge um ihren Jungen, ist es vor allem Alma, die ihn unaufhörlich auf körperliche Unversehrtheit kontrolliert. Jeden Abend tastet sie das Kind ab, um keine Blessur zu übersehen. Und nichts fürchtet die junge Mutter mehr als die unsichtbare Verletzung eines Organs, die ohne ein Zeichen bleibt. Halt findet Alma bei ihrer Großmutter, die jetzt, hochbetagt und bettlägerig und nach lebenslangem Schweigen, zu erzählen beginnt: vom Aufwachsen im Krieg, von Flucht, Hunger und der Kriegsgefangenschaft des Großvaters. Mit dem Kind auf dem Schoß, das keinen Schmerz kennt, sitzt Alma am Bett der Schwerkranken, die sich nichts mehr wünscht, als ihren Schmerz zu überwinden. Und in den Geschichten der Großmutter findet sie eine Erklärung für jene scheinbar grundlosen Gefühle der Schuld, der Ohnmacht und der Verlorenheit, die sie ihr Leben lang begleiten.

Foto: suhrkamp

Valerie Fritsch, 1989 in Graz geboren, wuchs in Graz und Kärnten auf. Nach ihrer Reifeprüfung 2007 absolvierte sie ein Studium an der Akademie für angewandte Photographie und arbeitet seither als Fotokünstlerin. Sie ist Mitglied des Grazer Autorenkollektivs plattform. Publikationen in Literaturmagazinen und Anthologien sowie im Rundfunk. 2015 erschien Winters Garten im Suhrkamp Verlag. Sie lebt in Graz und Wien.

Online-Krimi-Lesung mit Herbert Dutzler: „Letzter Jodler“ – ein Altaussee-Krimi

Dienstag, 12. Mai, 19 Uhr

„Es hat sich ausgejodelt: Ein toter Sänger im Ausseer Land!“: Ein toter Musikant und das Lied vom Tod: Eigentlich könnte alles so schön sein. Es ist Pfeifertag auf der Weißenbachalm in Bad Aussee – mit Gulaschkanone, Bier und echter Volksmusik. Doch beim Gasperlmaier will so gar keine ausgelasse-ne Stimmung aufkommen. Erstens befindet sich seine Liebste weit, weit weg von ihm auf Weltreise, zweitens stört eine „moderne“ Musikgruppe mit Verstärkern und Verzerrern das urige Treiben: Die Kainischer Hasenjäger sorgen für Unmut unter den BesucherInnen. Als der Gasperlmaier sich zum Gehen wendet, hört er hinter sich einen Schrei – und einer der Hasenjäger liegt tot im Moos. Echte Schlagerstars trifft der Altausseer Inspektor während seinen Ermittlungen – und bekommt nicht nur davon weiche Knie. Wo man auf der Bühne strahlend lächelt und zufrieden schunkelt, lauern hinter den Kulissen leidenschaftliche Affären, verletzte Gefühle, angeknackste Künstleregos und schiere Gier. Eine gefährliche Mischung …

Foto: Haymon

Herbert Dutzler, geboren 1958, lebt in Schwanenstadt – und ist mit seinen Krimis um den liebenswürdigen Altaus-seer Polizisten Gasperlmaier Autor einer der erfolgreichsten österreichischen Krimiserien. Bisher erschienen bei HAYMONtb die ersten sieben Fälle: „Letzter Kirtag“ (2011), „Letzter Gipfel“ (2012), „Letzte Bootsfahrt“ (2013), „Letzter Saibling“ (2014), „Letzter Applaus“ (2015), „Letzter Fasching“ (2017) sowie „Letzter Stollen“ (2019). 2020 geht die Reihe mit „Letzter Jodler“ fulminant weiter. 2015 erschien außerdem „Bär im Bierkrug, Gott und Teufel“ (2015), ein Band mit Krimikurzgeschich-ten. Mit den beiden Kriminalromanen „Die Einsamkeit des Bösen“ (2016) und „Am Ende bist du still“ (2018) zeigte er, dass es in seinen Krimis nicht nur gemütlich zugeht.

Online-Vortrag mit Ingrid Brodnig: „Übermacht im Netz. Warum wir für ein gerechtes Internet kämpfen müssen“

Donnerstag, 14. Mai, 19 Uhr

Im Internet geben große Plattformen den Ton an. Rasant steuern wir auf eine Zukunft zu, in der die Bürger ohnmächtig sind. Unternehmen wie Facebook, Google und Amazon häufen enormen Reichtum an – und zahlen so gut wie keine Steuern. Im Eiltempo arbeiten diese digitalen Riesen an einem Umbau der Gesellschaft: Ganze Branchen werden „disruptiert“ und durch billigere Arbeitskräfte, Software und Roboter ersetzt. Der Mensch wird zur gewinnbringenden Datenquelle reduziert. Doch wir können uns wehren! Ingrid Brodnig hat Schauplätze des digitalen Wandels – von Amazons Lagerhallen bis zum Silicon Valley – besucht und liefert einen flammenden Appell für einen Neustart im Netz. Ihr Buch hilft jedem einzelnen, unfaire Mechanismen des Digitalzeitalters zu durchschauen. Und es liefert konkrete Empfehlungen, wie wir auch online Bürgerrechte verteidigen können. Höchste Zeit, ein gerechtes Internet einzufordern!

Foto: Brandstätter

Ingrid Brodnig, geb. 1984, ist Autorin und Journalistin. Sie ist die Expertin für alles Digitale. Für ihr Buch „Hass im Netz. Was wir gegen Hetze, Mobbing und Lügen tun können“ wurde sie 2017 mit dem Bruno-Kreisky-Sonderpreis für das politische Buch ausgezeichnet. Brodnig schreibt die wöchentliche IT-Kolumne des Nachrichtenmagazins „Profil“ und hält Vorträge und Workshops zu digitalen Fragestellungen unserer Zeit.

Wie geht’s?

Steigen Sie einfach einige Minuten vor der Veranstaltung ein und seien Sie live dabei!

Mit der Circuit Desktop App oder der Mobile App beitreten: circuit://eu.yourcircuit.com/guest?token=fb963a08-cbc4-477b-8028-cd1cce16bb72

Mit dem Circuit Web Client oder der Mobile App beitreten: https://eu.yourcircuit.com/guest?token=fb963a08-cbc4-477b-8028-cd1cce16bb72