Start KulturBlog Raimanns Kunst in Lieboch: Zugspitzensignal

Raimanns Kunst in Lieboch: Zugspitzensignal

Der Frohnleitner Künstler Michael Raimann realisierte eine Skulptur im Kreisverkehr Lieboch.

Raimanns neuestes Objekt Zugspitzensignal, entworfen als Kunstwerk im öffentlichen Raum im Kreisverkehr Lieboch, ist aus Stahl gefertigt und besteht aus drei Hauptteilen: der ­Gleisanlage als Bodenskulptur auf einem Betonfundament, den drei Signalen, die zusammen das namensgebende „Zugspitzensignal“ ergeben, und der Verwurzelung ­außerhalb des Fundaments. „Die Gleisanlage ­symbolisiert mit den Schienen eine Art Öffnung, ähnlich einer Willkommensgeste, gibt aber gleichzeitig ein Raumgefühl der Nähe und weiterführenden Entfernung“, so Michael Raimann, freischaffender Künstler und Galerist. Die zwei Gleise ruhen auf sieben Schwellen und signalisieren: „Alles auf Schiene!“, wobei Raimann den Konnex zu diesem Transportmittel bewusst gewählt hat. Denn die Geschichte der Bahn ist mit der Geschichte der Marktgemeinde Lieboch eng verbunden. Deshalb ist die Gleisanlage auch abstrahiert außerhalb des Podestes weitergeführt und symbolisiert so die tiefe Verwurzelung mit dem Ort.

„Wenn man die Geschichte der Bahn betrachtet, so ist in unseren Breiten die Eisenbahn verkehrstechnisch mit drei Frontlichtern ausgestattet – eben zur Unterscheidung zu allen anderen Kraftfahrzeugen und Verkehrsteilnehmern: das sogenannte Zugspitzensignal“, so Raimann. Die drei Signale, die sich aus der Gleisanlage emporarbeiten, „ausgetrieben sind“, wie der Künstler sagt, bilden symbolisch das Zugspitzensignal aus drei Kreisen. Jedes der drei Signale hat einen anderen Ausgangspunkt und auch einen anderen Weg zur Position bestritten. „Das soll uns eventuell an das Leben erinnern, in dem man sicherlich auch den einen oder anderen Umweg gegangen ist und damit auch mit unterschiedlichen Erfahrungen unterschiedliche Positionen erreicht hat. Oder gerade auf dem Weg ist, diese zu erreichen“, so Raimann. Denn nicht immer ist das „Bewusstsein“ up to date, oft erkennt man erst nach einiger Zeit die Werte der Erfahrungen der Vergangenheit, die einem gegenwärtig in die Zukunft helfen. Sei es mit dem Prinzip des Kreises, sei es mit dem Prinzip des Flusses oder sei es mit dem Prinzip der Einwirkung, getreu dem Motto des Künstlers: „Mein Ausdruck ist dein Eindruck.“